MFT-Präsident Frosch erwartet zeitnah keine neue Approbationsordnung

Würzburg – Trotz aller Anstrengungen wird die Novellierung der Approbationsordnung in dieser Legislaturperiode absehbar nicht kommen. Diese Einschätzung gab Matthias Frosch, Präsident des Medizinischen Fakultätentages (MFT), gestern im Rahmen der Eröffnung des 58. Kongresses für Allgemeinmedizin und Familienmedizin ab.
Er könne sich leider auch kaum vorstellen, dass die Anpassung der Approbationsordnung „an die Medizin der Zukunft“ auf der Prioritätenliste einer nächsten Bundesregierung weit oben steht, so Frosch. So drohten die von einer entsprechenden Reform erhofften positiven Effekte bis „weit in das nächste Jahrzehnt“ verschoben zu werden.
Die Fakultäten könnten aber gegebenenfalls im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten die notwendigen Schritte zur Sicherung eines modernen Medizinstudiums in eigener Verantwortung umsetzen. Man werde, wenn nötig, die derzeit gültige Approbationsordnung „maximal ausdehnen“.
Die Reform des Medizinstudiums zieht sich seit Jahren hin, weil Bund und Länder sich nicht auf die Gegenfinanzierung einigen können. Der inzwischen mehrfach überarbeitete Referentenentwurf einer neuen Ärztlichen Approbationsordnung geht inhaltlich auf den Masterplan Medizinstudium 2020 zurück und soll unter anderem zur Stärkung der Allgemeinmedizin beitragen. Die Inhalte werden sowohl von den Studierenden als auch den Fakultäten begrüßt.
Markus Beier, Co-Bundesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, nahm in diesem Zusammenhang insbesondere die Bundesländer in die Pflicht. Diese handelten „nicht glaubwürdig“. Man könne nicht einerseits das Wegbrechen der hausärztlichen Versorgung beklagen, aber zugleich finanzielle Mittel zur Stärkung ebendieser Versorgung verweigern.
Auch die Delegierten des 128. Deutschen Ärztetages hatten im Mai diesen Jahres Bund und Länder aufgefordert, die Approbationsordnung zu novellieren. Die Novelle der ärztlichen Ausbildung enthalte wesentliche Neuerungen, die für ein modernes Medizinstudium unerlässlich seien.
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