Mindestens vier Vogelgrippefälle mit typischeren Symptomen in USA bestätigt

Denver – Der Vogelgrippeverdacht bei mehreren Arbeitern im US-Bundesstaat Colorado nach Kontakt zu infiziertem Geflügel ist offiziell bestätigt worden.
Die Bundesbehörde für Gesundheit der Vereinigten Staaten, die Centers for Disease Control and Prevention (CDC), sprechen in einer aktuellen Mitteilung von vier Nachweisen der hochpathogenen Vogelgrippe A(H5) und einem weiteren mutmaßlichen Fall, dessen Bestätigung durch die CDC noch aussteht.
Bei allen Betroffenen handle es sich um Arbeiter einer Geflügelhaltung mit einem bestätigten H5N1-Ausbruch. Sie seien in die Tötung des Tierbestandes involviert gewesen. Die CDC sprachen von milder Symptomatik, darunter Konjunktivitis und tränende Augen, ebenso wie typischere Grippesymptome wie Fieber, Schüttelfrost, Husten, Halsbeschwerden und laufende Nase. Es könnte laut CDC zu weiteren Nachweisen kommen, da die Überwachung und Testungen andauerten.
Zunächst waren drei Verdachtsfälle bekannt gewesen. Das Deutsche Ärzteblatt berichtete. Im Zusammenhang mit US-Geflügelhaltungen handelt es sich bei den nun bestätigten Infektionen um die ersten nach längerer Ruhepause, zuvor war im Frühjahr 2022 der erste H5N1-Fall der USA beim Menschen überhaupt registriert worden.
In den vergangenen Wochen und Monaten hatten sich allerdings auch mehrere Arbeiter nach Kontakt zu Milchvieh mit Vogelgrippe infiziert. Mit den neuen Behördenangaben steigt die Gesamtzahl der Vogelgrippefälle beim Menschen in den USA in diesem Jahr auf acht.
Keine Angaben machte die Behörde zur Größe des betroffenen Betriebs und der Zahl der dort tätigen Menschen. Unklar war auch, ob die Erkrankten isoliert wurden, wie es ihren Kontaktpersonen geht und ob antivirale Medikamente genutzt werden. Die CDC halten weiter an der Einschätzung fest, dass das Risiko für die Allgemeinbevölkerung gering sei.
Ein neunköpfiges CDC-Team sei mittlerweile vor Ort in Colorado, hieß es. Darunter seien unter anderem Epidemiologen, Veterinäre und Hygienefachleute.
Das Vogelgrippevirus H5N1 hat in den vergangenen Monaten zunehmend auf Säugetiere übergegriffen, unter anderem auf Milchvieh in den USA, was Fachleute überraschte. In mehreren US-Bundesstaaten sind zahlreiche Kuhherden infiziert.
Die Vogelgrippefälle beim Menschen weckten Befürchtungen einer drohenden Pandemie. Fachleute betonen aber, dass das Virus bislang nicht stark genug an den Menschen angepasst sei. Mensch-zu-Mensch-Übertragungen sind bisher nicht dokumentiert.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: