Politik

Minimal mehr Pflegekräfte in deutschen Krankenhäusern

  • Mittwoch, 8. August 2018
/sudok1, stockadobecom
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Wiesbaden – Die Zahl der Pflegekräfte in deutschen Krankenhäusern wächst nur langsam. 2017 versorgten 328.500 Vollkräfte die knapp 19,5 Millionen stationär in Kliniken behandelte Fälle. Das waren ein Prozent beziehungsweise 3.400 Pflege­vollkräfte mehr als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden heute nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Für die Zahl der Vollkräfte haben die Statistiker die Beschäftigten auf die volle tarifliche Arbeitszeit umgerechnet.

Rund 909.800 Vollkräfte waren in den deutschen Krankenhäusern tätig: 161.200 Vollkräfte gehörten zum ärztlichen Dienst, 748.600 zum nichtärztlichen Dienst. Immer mehr von ihnen arbeiten Vollzeit. Die Zahl der Vollkräfte nahm im Vergleich zum Vorjahr im ärztlichen Dienst um 1,9 und im nichtärztlichen Dienst um 3,6 Prozent zu.

Wie aus der Krankenhausstatistik 2017 weiter hervorgeht, sank die Zahl der Behandlungsfälle um 77.500 Fälle oder 0,4 Prozent. Insgesamt standen 1.943 Krankenhäuser mit 497.200 Betten für die stationäre Behandlung von Patienten zur Verfügung. Die Betten waren zu 77,8 Prozent ausgelastet. Ein Krankenhausaufenthalt dauerte im Schnitt 7,3 Tage.

Der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zufolge bestätigt sich anhand der Zahlen der seit Jahren vollzogene Zuwachs an Pflegekräften. „Alleine 2017 haben wir 3.400 neue Vollkräfte in der Pflege eingestellt. Und die Entwicklung ist auch nachhaltig, denn seit rund zehn Jahren nimmt die Zahl der Pflegekräfte zu“, erklärte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum.

Die Zahlen machten deutlich, dass die Krankenhäuser in dem Maße einstellten, wie der Arbeitsmarkt es möglich mache. „Die immer wieder vorgetragene Behauptung, Krankenhäuser würden aus Gründen der ,Gewinnmaximierung' Stellen nicht besetzen, ist schlichtweg falsch und wird durch Wiederholung nicht besser“, so Baum. Die Kliniken stellten ein und würden gerne noch mehr einstellen. „Aber der Arbeitsmarkt gibt das nicht her“, betonte Baum.

dpa/may

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