Modellprojekt erprobt Weiterleitung von Patienten aus der Notaufnahme

Berlin – Die DRK Kliniken Berlin Köpenick erproben für die kommenden sechs Monate, Patienten mit leichteren, akuten Beschwerden aus der Zentralen Notaufnahme zu einer Arztpraxis weiterzuleiten. Die Kliniken arbeiten dabei mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin und dem Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (Zi) zusammen.
„Eine optimale Patientenversorgung gelingt uns nur, wenn wir die knappen personellen und finanziellen Ressourcen des Gesundheitssystems intelligent einsetzen. Deswegen wollen wir Patienten bedarfsgerecht durch das komplexe Berliner Gesundheitssystem zu den richtigen Versorgungsangeboten leiten“, sagte Burkhard Ruppert, Vorstandsvorsitzender der KV Berlin.
Die Einschätzung, ob ein Patient in der Klinik betreut werden muss oder ambulant versorgt werden kann, erfolge durch medizinisch speziell ausgebildetes Fachpersonal und mit Unterstützung durch die Software „Strukturierte medizinische Ersteinschätzung in Deutschland“ (SmED), so Ruppert.
„Unsere Zentrale Notaufnahme ist für 25.000 Patienten pro Jahr ausgelegt, versorgt werden aber faktisch rund 43.000 Menschen – also fast doppelt so viele wie geplant“, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der DRK Kliniken Berlin, Christian Friese.
Mit dem Modellprojekt namens „Dispoakut“ erhoffe er sich eine spürbare Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie zufriedenere Patienten aufgrund kürzerer Wartezeiten.
„Dispoakut zeigt, dass jenseits der vom Bund in Angriff genommenen Notfallreform auch regionale, auf die jeweils örtliche Situation zugeschnittene Projekte zur Problemlösung beitragen können“, begrüßte Ellen Haußdörfer, Berliner Staatssekretärin für Gesundheit und Pflege (SPD), das Modellprojekt.
Die DRK Klinik in Köpenick ist nicht das erste Haus, das das Verfahren erprobt. Entsprechende Dispoaktiv-Projekte gibt es auch in Bayern, Brandenburg, Bremen und in Berlin-Friedrichshain.
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