Mehr als 250.000 Ersteinschätzungen per 116117 im Dezember

Berlin – Mit 250.000 telefonischen Ersteinschätzungen über die 116117 wurde im Dezember ein neuer Höchstwert erreicht. Dies teilte das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) heute mit. Immer mehr Hilfesuchende nutzten die Patientenservicenummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes, um im Akutfall eine Empfehlung zur Dringlichkeit einer ärztlichen Behandlung zu erhalten, so das Zi.
Auf Grundlage des im Mai 2019 in Kraft getretenen Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG) haben die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) den Daten des Zi zufolge von Januar 2020 bis Dezember 2023 mehr als 5,6 Millionen Anrufende durch medizinisches Fachpersonal ersteingeschätzt und in eine angemessene medizinische Versorgung vermittelt. Im Dezember 2023 ist mit 251.933 Assessments der bisherige monatliche Rekordwert von telefonischen Ersteinschätzungen unter der Rufnummer 116117 erreicht worden.
In den Monaten zuvor lag diese Zahl stets unter 180.000. Auffällige tägliche Spitzen gab es an den Tagen 23. bis 26. sowie am 30. und 31. Dezember mit täglich über 13.800 Assessments. In der Woche zwischen Weihnachten und Neujahr ist demnach etwa jeder tausendste Bundesbürger wegen eines akuten medizinischen Hilfeersuchens über die 116117 telefonisch ersteingeschätzt worden.
„Da ein Großteil der Anrufe außerhalb der regulären Praxisöffnungszeiten eingehen, werden die meisten dieser Anliegen, abgesehen von Notfällen für den Rettungsdienst oder die Notaufnahmen der Kliniken, an den ärztlichen Bereitschaftsdienst weitergeleitet“, sagte der Zi-Vorstandsvorsitzende Dominik von Stillfried.
Insofern stünden die niedergelassenen Ärzte sowie die Bereitschaftspraxen auch außerhalb der Praxisöffnungszeiten für akute Anliegen der Hilfesuchenden bereit. Dies gelte auch für die Phase, in der viele Praxen „aus berechtigtem Protest gegen die Gesundheitspolitik der Bundesregierung“ geschlossen gewesen seien.
Das Zi wertet die Daten der Strukturierten medizinische Ersteinschätzung in Deutschland (SmED) über die 116117 regelmäßig aus. Über ein interaktives Dashboard werden die Ergebnisse laufend für die interessierte Öffentlichkeit aufgelistet. Die Analysen, die auf den Daten aller 17 KVen basieren, erlauben einen aktuellen Blick in das Krankheitsgeschehen in Deutschland nach Monaten oder Kalenderwochen.
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