KV Brandenburg kritisiert geplante Notfallreform

Potsdam – Die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) hat Kritik an der geplanten Notfallreform geübt. Anlass dafür sind vor allem die Pläne von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), durchgehende Fahr- und Videodienste und eine 24/7-Versorgung mit Haus- und Heimbesuchen installieren zu wollen.
„Die ambulante Medizin ist kein Pizzadienst, den man auf Knopfdruck sofort bestellen kann“, sagte die KVBB-Vorsitzende Catrin Steiniger. Schon allein aufgrund des immer weiter zunehmenden Mangels an Ärzten und Praxispersonal lasse sich dies überhaupt nicht umsetzen.
Auch die Finanzierung sei vollkommen ungeklärt. „Wir fordern den Minister daher auf, diese unausgegorenen und für die Gesamtversorgung realitätsfernen Ideen nicht in Gesetzesform zu bringen“, so Steiniger. Stattdessen sollte er zielführend in unser funktionierendes und bedarfsgerechtes ambulantes System investieren.
Darüber hinaus betonte Steiniger, dass viele Aspekte der geplanten Notfallreform in Brandenburg bereits umgesetzt würden. So werden etwa Patientenanrufe an die 116117 durch medizinisch ausgebildetes Personal in die individuell richtige Versorgung gelenkt.
Es arbeitet dabei mit der zertifizierten und qualitätsgesicherten Medizinsoftware SmED zur Ersteinschätzung. „Auch eine digitale Schnittstelle zwischen der 116117 und der 112 haben wir längst erfolgreich etabliert“ sagte Steiniger.
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