Modellprojekt zur sektorenübergreifenden Versorgung in Baden-Württemberg abgeschlossen

Stuttgart – Ambulante und stationäre Versorgung, Gesundheitsförderung und Prävention, Rehabilitation, Pflege und palliative Medizin sowie ehrenamtliche Strukturen müssen in Zukunft enger verzahnt und zusammen gedacht werden. Das geht aus dem jetzt veröffentlichten Abschlussbericht des Modellprojekts „Sektorenübergreifende Versorgung“ des Ministeriums für Soziales und Integration in Baden-Württemberg hervor. Demnach sind eine stärkere Vernetzung der Versorgungssysteme und eine Überwindung der starren Sektorengrenzen zukünftig unerlässlich.
„Jeder Bürger soll auch in Zukunft am richtigen Ort zum richtigen Zeitpunkt die richtige Behandlung bekommen. Das ist unser großes Ziel“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manfred Lucha (Bündnis 90/Die Grünen) anlässlich der Vorstellung der Projektergebnisse. Für tragfähige Konzepte brauche es eine umfassende Datengrundlage. Erst auf dieser Grundlage sei es möglich, zukünftige Versorgungskonzepte bedarfsgerecht zu gestalten. Mit dem Projekt erhalte das Land wichtige Impulse für die Gesundheitsversorgung auch in anderen Regionen in Baden-Württemberg, so Lucha.
Im Zuge des Modellprojektes wurden bei sieben Krankheitsbildern (Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bösartige Neubildungen, psychische, neurologische und andere Erkrankungen) die derzeitigen Versorgungsstrukturen analysiert und dargestellt, wie eine optimale Versorgung für die Patienten aussehen kann. Dabei wurde laut Sozialministerium deutlich, dass einerseits in Baden-Württemberg eine exzellente Versorgung auf hohem Niveau besteht.
Fehlende Transparenz
Andererseits zeigte die Sicht der Betroffenen und Angehörigen, dass teilweise keine strukturierten Patientenpfade erkennbar sind, es wenig Transparenz über die bestehenden Angebote gibt und Angehörige ihrem Schicksal alleine überlassen werden. „Die nun vorliegenden Empfehlungen und Schlussfolgerungen sehen wir als wichtige Diskussionsgrundlage, weil sie ganz konkrete Schritte hin zu einer wirklich sektorenübergreifenden Versorgung aufzeigen“, verwies Lucha.
Als Ergebnis des Projekts sind Handlungsempfehlungen entstanden, die sich an die unterschiedlichen Entscheidungs- und Umsetzungsebenen (Bund/Land/lokale Ebene) richten. Konkret soll insbesondere auch in strukturschwachen Regionen die Einrichtung von Primärversorgungszentren erreicht werden, in denen multiprofessionelle Behandlungsteams zusammenarbeiten und gut vernetzt sind.
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