Nationale Präventionskonferenz beurteilt Klimawandel als bedeutende Gesundheitsgefahr

Berlin – In Deutschland ist es gelungen, Präventionsstrukturen seit 2019 zu verstetigen. Das ist ein Ergebnis des zweiten Berichtes, den die Nationale Präventionskonferenz (NPK) vorgelegt hat.
Demnach wurden mit den Bundesrahmenempfehlungen die Grundlage für eine Stärkung der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung und Prävention gelegt und tragfähige Strukturen und Kooperationen auf Landesebene unter dem Dach der Landesrahmenvereinbarungen ausgeweitet.
Gesundheitsförderung und Prävention haben laut Bericht selbst unter den Einschränkungen der COVID-19-Pandemie stattfinden können. In dieser Zeit seien jedoch auch grundlegende Probleme deutliche zu Tage getreten.
„Sozial benachteiligte Gruppen sind besonders von gesundheitlichen Nachteilen betroffen, aber gleichzeitig oft schwer für Gesundheitsförderung und Prävention erreichbar“, erklärte Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes.
Ihr volles Potenzial werde die Präventionsstrategie nur ausschöpfen können, wenn Gesundheit als gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe in allen Politikfeldern verankert sei. „Und wenn über die Sozialversicherungsträger hinaus endlich auch alle übrigen Akteure – insbesondere Länder und Kommunen – ihre gesundheitsfördernden Aufgaben verbindlich wahrnehmen“, betonte Kiefer.
Dem Bericht zufolge ist es dafür notwendig, Gesundheitsförderung und Prävention als Pflichtaufgaben der Kommunen und des Öffentlichen Gesundheitsdienstes gesetzlich zu verankern und ausreichend durch Steuermittel zu finanzieren.
Für die Zukunft schätzt die NPK den Klimawandel als eine besonders bedeutsame Bedrohung für die Gesundheit ein. Dieser werde dazu führen, dass alle maßgeblichen Protagonisten im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention verzahnter zusammenarbeiten müssen, um die daraus resultierenden Herausforderungen zu meistern, so Arnd Spahn, Vorstandsvorsitzender der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG).
„Die in der NPK erfolgte erste Auseinandersetzung bietet aus meiner Sicht eine sehr gute Grundlage dafür. Sollte ein politikfeldübergreifendes Handeln nicht erfolgen, werden insbesondere die Schwachen in den Lebens- und Arbeitswelten die Leidtragenden sein“, mahnte Spahn an.
Die Aufgabe der Nationalen Präventionskonferenz ist es, eine nationale Präventionsstrategie zu entwickeln und fortzuschreiben. Träger der NPK sind die gesetzliche Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung sowie die soziale Pflegeversicherung.
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