Politik

Nationale Präventionskonferenz beurteilt Klimawandel als bedeutende Gesundheitsgefahr

  • Donnerstag, 29. Juni 2023
/Maingraph, stock.adobe.com
/Maingraph, stock.adobe.com

Berlin – In Deutschland ist es gelungen, Präventionsstrukturen seit 2019 zu verstetigen. Das ist ein Ergebnis des zweiten Berichtes, den die Nationale Präventionskonferenz (NPK) vorgelegt hat.

Demnach wurden mit den Bundesrahmenempfehlungen die Grundlage für eine Stärkung der soziallagenbe­zogenen Gesundheitsförderung und Prävention gelegt und tragfähige Strukturen und Kooperationen auf Lan­desebene unter dem Dach der Landesrahmenvereinbarungen ausgeweitet.

Gesundheitsförderung und Prävention haben laut Bericht selbst unter den Einschränkungen der COVID-19-Pandemie stattfinden können. In dieser Zeit seien jedoch auch grundlegende Probleme deutliche zu Tage getreten.

„Sozial benachteiligte Gruppen sind besonders von gesundheitlichen Nachteilen betroffen, aber gleichzeitig oft schwer für Gesundheitsförderung und Prävention erreichbar“, erklärte Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes.

Ihr volles Potenzial werde die Präventionsstrategie nur ausschöpfen können, wenn Gesundheit als gesamt­ge­sellschaftliche Querschnittsaufgabe in allen Politikfeldern verankert sei. „Und wenn über die Sozialversiche­rungs­träger hinaus endlich auch alle übrigen Akteure – insbesondere Länder und Kommunen – ihre gesund­heitsfördernden Aufgaben verbindlich wahrnehmen“, betonte Kiefer.

Dem Bericht zufolge ist es dafür notwendig, Gesundheitsförderung und Prävention als Pflichtaufgaben der Kommunen und des Öffentlichen Gesundheitsdienstes gesetzlich zu verankern und ausreichend durch Steuermittel zu finanzieren.

Für die Zukunft schätzt die NPK den Klimawandel als eine besonders bedeutsame Bedrohung für die Gesund­heit ein. Dieser werde dazu führen, dass alle maßgeblichen Protagonisten im Bereich der Gesundheitsför­de­rung und Prävention verzahnter zusammenarbeiten müssen, um die daraus resultierenden Herausforderungen zu meistern, so Arnd Spahn, Vorstandsvorsitzender der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG).

„Die in der NPK erfolgte erste Auseinandersetzung bietet aus meiner Sicht eine sehr gute Grundlage dafür. Sollte ein politikfeldübergreifendes Handeln nicht erfolgen, werden insbesondere die Schwachen in den Lebens- und Arbeitswelten die Leidtragenden sein“, mahnte Spahn an.

Die Aufgabe der Nationalen Präventionskonferenz ist es, eine nationale Präventionsstrategie zu entwickeln und fortzuschreiben. Träger der NPK sind die gesetzliche Kranken-, Unfall- und Rentenversicherung sowie die soziale Pflegeversicherung.

hil/sb

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung