Experten: Umweltschutz und Gesundheitsschutz gehören zusammen

Berlin – Der unabhängige Sachverständigenrat für Umweltfragen empfiehlt der Bundesregierung, Umweltschutz und Gesundheitsschutz stärker zu vernetzen.
Der Rat übergab heute in Berlin ein entsprechendes Gutachten an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne).
Eine gesunde Umwelt sei die Voraussetzung für die Gesundheit und Lebensqualität der Menschen, erklärte der Rat. Bund, Länder und Kommunen sollten dies als politische Querschnittsaufgabe betrachten. Klimakrise, Artensterben und Umweltverschmutzung seien die drei großen Umweltkrisen, die starken Einfluss auf die Menschen hätten, heißt es in dem Gutachten. Etwa durch Feinstaub entstünden hohe Gesundheitsbelastungen.
Auch die Verbreitung von Resistenzen gegen Antibiotika durch die landwirtschaftliche Tierhaltung, Gesundheitsrisiken durch Chemikalien und die Folgen der Hitzewellen für die Gesundheit werden im Gutachten analysiert.
„Wir müssen den Klimawandel stoppen, Tierhaltung begrenzen und uns auf veränderte Umweltbedingungen einstellen“, erklärte Lauterbach. Hitzeperioden, Pandemien oder Antibiotikaresistenzen seien reale Gefahren, „die wir nicht komplett vermeiden, die wir aber reduzieren und auf die wir uns vorbereiten können.“
Lemke kündigte an, die Kooperation der beiden Ministerien bei Umweltstudien zur Gesundheit, beim Aktionsprogramm Umwelt und Gesundheit wie auch auf europäischer und internationaler Ebene weiter auszubauen.
Der Sachverständigenrat für Umweltfragen berät nach eigenen Angaben seit 1972 als unabhängiges wissenschaftliches Gremium die Bundesregierung. Er sei damit eine der ältesten Institutionen wissenschaftlicher Beratung für die deutsche Umweltpolitik, hieß es.
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