Nationale Versorgungsleitlinie Herzinsuffizienz: Neues Kapitel zur medikamentösen Therapie erschienen

Berlin – Die Herausgeber der Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) Chronische Herzinsuffizienz haben das Kapitel zur medikamentösen Therapie neu gefasst und die so aktualisierte Leitlinie als Version 4 veröffentlicht. Für 2024 ist die Veröffentlichung der Version 5 der Leitlinie geplant, in der alle Kapitel aktualisiert sein sollen.
Chronische Herzinsuffizienz schränkt die Lebensqualität infolge von Atemnot und Ödemen stark ein und ist mit einer schlechten Prognose verbunden. Die NVL Chronische Herzinsuffizienz soll dazu beitragen, die Versorgung der Patienten zu optimieren. Dazu spricht ein multiprofessionell zusammengesetztes Gremium Empfehlungen für Diagnostik und Therapie und zur Koordination der an der Behandlung beteiligten Berufsgruppen aus. Patientenvertreter brachten die Sicht der Betroffenen ein.
Die neuen Empfehlungen zur medikamentösen Therapie bei Herzinsuffizienz mit eingeschränkter Ejektionsfraktion tragen den Entwicklungen der vergangenen Jahre Rechnung. Danach gilt nicht mehr alternativlos eine Stufentherapie auf Basis von RAS-Inhibitoren und Betablockern, sondern auch eine initiale Vierfachkombination mit zusätzlich einem SGLT2-Inhibitor und Spironolacton oder Eplerenon ist möglich.
Für Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion steht mit den SGLT2-Inhibitoren erstmals eine Wirkstoffgruppe mit nachgewiesenem prognoseverbesserndem Effekt zur Verfügung. Weitere Änderungen in der NVL betreffen unter anderem den ebenfalls neuen Wirkstoff Vericiguat sowie Empfehlungen zur Neueinstellung und Auftitration.
Das NVL-Programm wird getragen von der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), der Bundesärztekammer und der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV).
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