NVL Chronische Herzinsuffizienz: Medikamentöse Therapie zur Kommentierung freigegeben

Berlin – Die vierte Version der Nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) Chronische Herzinsuffizienz steht ab sofort zur öffentlichen Konsultation bereit. Darauf hat das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hingewiesen.
Noch bis zum 8.September können Fachkreise und Interessierte das komplett überarbeitete Kapitel „Medikamentöse Therapie“ der Leitlinie begutachten und kommentieren. Die eingegangenen Kommentare werden nach Ablauf der Konsultationsphase an die Leitliniengruppe weitergeleitet, die dann über deren Berücksichtigung entscheidet.
Die darin enthaltenen neuen Empfehlungen zur medikamentösen Therapie der Herzinsuffizienz mit eingeschränkter Ejektionsfraktion (HFrEF) tragen den Entwicklungen neuer Arzneimittel der vergangenen Jahre Rechnung.
Demnach ist neben der Stufentherapie auf Basis von RAS-Inhibitoren und Betablockern auch eine initiale Vierfachkombination mit zusätzlich einem SGLT2-Inhibitor und Spironolacton oder Eplerenon möglich.
Für Herzinsuffizienz mit erhaltener Ejektionsfraktion (HFpEF) steht mit den SGLT2-Inhibitoren nun erstmals eine Wirkstoffgruppe mit prognoseverbesserndem Effekt zur Verfügung. Weitere Änderungen in der NVL betreffen den ebenfalls neuen Wirkstoff Vericiguat sowie Empfehlungen zur Neueinstellung und Auftitration.
Wegen der hohen Versorgungsrelevanz wurde jedoch beschlossen, das Kapitel zur medikamentösen Therapie vorab als Version 4 der NVL zu veröffentlichen.
Es wird in die bestehenden und formell noch bis Ende 2024 gültigen Kapitel der Vorauflage integriert. Für 2024 ist die Veröffentlichung der Version 5 der Leitlinie geplant, in der dann alle Kapitel aktualisiert sein werden.
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