Leitlinie zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter veröffentlicht

Berlin – Einen praktischen Rahmen für Maßnahmen zur kardiovaskulären Prävention bei Kindern und Jugendlichen soll eine entsprechende S2k-Leitlinie bieten. Abgedeckt wird der Zeitraum von der Fetalzeit bis zum Kindes- und Jugendalter.
Die Leitlinie wurde von einer vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und angeborene Herzfehler (DGPK) eingesetzten Leitlinienkommission gemeinsam mit Experten aus den vom Themengebiet der Leitlinie betroffenen Fachgebieten sowie Patientenvertretern und der Vertretung von Elternverbänden erarbeitet.
Wie in der Leitlinie betont wird, kann eine kardiovaskuläre Prävention im Kindes- und Jugendalter zur Verhinderung erworbener Herz-Kreislauferkrankungen, wie Myokardinfarkt und Schlaganfall, im späteren Leben einen wichtigen Beitrag leisten. Trotz des anerkannt hohen Stellenwertes einer frühen Prävention sei ihre gesellschaftliche und politische Wahrnehmung aber immer noch sehr limitiert.
Das Expertenteam beleuchtet die Pathogenese von Herz-Kreislauf-Erkrankungen näher und erläutert Risikofaktoren für Atherosklerose und Herzinsuffizienz – etwa die Rolle von Übergewicht und Adipositas oder auch arterieller Hypertonie. Daneben werden Faktoren wie Rauchen, Umwelteinflüsse, mangelnde Bewegung und psychosoziale Einflüsse in die Leitlinienanalyse einbezogen.
Auch bestimmte chronische Erkrankungen in Kindheit und Jugend könnten die Risiken erhöhen, so die Leitlinie. Beispielsweise würden kardiovaskuläre Erkrankungen die häufigste nicht-maligne Todesursache bei Überlebenden einer Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter darstellen.
Zu möglichen diagnostischen Verfahren wird unter anderem auf sonografische Messverfahren, wie zum Beispiel die Bestimmung der Intima-Media-Dicke der Arteria carotis communis (cIMT), verwiesen. Die Messung der Pulswellengeschwindigkeit könne der Bestimmung der Gefäßelastizität dienen. Einer der am besten validierten kardiovaskulären Risikofaktoren im Kindes- und Jugendalter stelle die erhöhte Herzfrequenz dar.
Bezüglich der Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen werden ausführlich verschiedene Lebensstilmaßnahmen (Bewegung, Ernährung, Medienkonsum) thematisiert. Auch auf Besonderheiten der Prävention schon in der Schwangerschaft wird eingegangen. Ebenso werden die verschiedenen Möglichkeiten von Screeningprogrammen näher beleuchtet.
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