Ärzteschaft

Leitlinie zur Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter veröffentlicht

  • Mittwoch, 19. Juli 2023
/Naeblys, stock.adobe.com
/Naeblys, stock.adobe.com

Berlin – Einen praktischen Rahmen für Maßnahmen zur kardiovaskulären Prävention bei Kindern und Jugend­lichen soll eine entsprechende S2k-Leitlinie bieten. Abgedeckt wird der Zeitraum von der Fetalzeit bis zum Kindes- und Jugendalter.

Die Leitlinie wurde von einer vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und an­ge­borene Herzfehler (DGPK) eingesetzten Leitlinienkommission gemeinsam mit Experten aus den vom The­mengebiet der Leitlinie betroffenen Fachgebieten sowie Patientenvertretern und der Vertretung von Eltern­verbänden erarbeitet.

Wie in der Leitlinie betont wird, kann eine kardiovaskuläre Prävention im Kindes- und Jugendalter zur Verhin­derung erworbener Herz-Kreislauferkrankungen, wie Myokardinfarkt und Schlaganfall, im späteren Leben einen wichtigen Beitrag leisten. Trotz des anerkannt hohen Stellenwertes einer frühen Prävention sei ihre gesellschaftliche und politische Wahrnehmung aber immer noch sehr limitiert.

Das Expertenteam beleuchtet die Pathogenese von Herz-Kreislauf-Erkrankungen näher und erläutert Risiko­faktoren für Atherosklerose und Herzinsuffizienz – etwa die Rolle von Übergewicht und Adipositas oder auch arterieller Hypertonie. Daneben werden Faktoren wie Rauchen, Umwelteinflüsse, mangelnde Bewegung und psychosoziale Einflüsse in die Leitlinienanalyse einbezogen.

Auch bestimmte chronische Erkrankungen in Kindheit und Jugend könnten die Risiken erhöhen, so die Leit­linie. Beispielsweise würden kardiovaskuläre Erkrankungen die häufigste nicht-maligne Todesursache bei Überlebenden einer Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter darstellen.

Zu möglichen diagnostischen Verfahren wird unter anderem auf sonografische Messverfahren, wie zum Bei­spiel die Bestimmung der Intima-Media-Dicke der Arteria carotis communis (cIMT), verwiesen. Die Messung der Pulswellengeschwindigkeit könne der Bestimmung der Gefäßelastizität dienen. Einer der am besten vali­dierten kardiovaskulären Risikofaktoren im Kindes- und Jugendalter stelle die erhöhte Herzfrequenz dar.

Bezüglich der Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen werden ausführlich verschiedene Lebensstilmaßnah­men (Bewegung, Ernährung, Medienkonsum) thematisiert. Auch auf Besonderheiten der Prävention schon in der Schwangerschaft wird eingegangen. Ebenso werden die verschiedenen Möglichkeiten von Screeningpro­grammen näher beleuchtet.

EB/aha

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung