Nationale Versorgungsleitlinie zur koronaren Herzkrankheit aktualisiert

Berlin – Die neue Version 6.0 der nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) zur chronischen koronaren Herzkrankheit (KHK) ist erschienen. Eine Arbeitsgruppe aus 18 Fachgesellschaften und Organisationen hat für die Neuauflage das Kapitel zur Revaskularisation überarbeitet.
„Bei bestimmten Begleiterkrankungen wie Herzschwäche oder Diabetes sowie bei ausgeprägter KHK weisen Studien auf einen Vorteil der Bypass-OP hin“, hieß es aus der Leitliniengruppe.
Stents können dagegen dann infrage kommen, wenn eine Operation nicht möglich sei. Ein Überlebensvorteil für Stents sei in hochwertigen Studien aber nicht belegt. Beide Eingriffe könnten jedoch auch Komplikationen mit sich bringen.
Im Vorfeld einer möglichen Bypass-OP oder dem Setzen von Stents sei eine Herzkatheteruntersuchung wichtig. Die Entscheidung zu dieser Untersuchung sollte aber erst fallen, wenn die Patienten umfassend über Nutzen und Nachteile der sich anschließenden Eingriffe Bypass-OP beziehungsweise Stent beraten worden seien.
Gemeinsam mit den Behandelnden sollten sie das Pro und Contra abwägen und individuell entscheiden. Dazu stellt die NVL eigens entwickelte Entscheidungshilfen bereit, die ebenfalls grundlegend überarbeitet wurden.
Die aktualisierte NVL ist auf den Internetseiten des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin und im Leitlinienregister der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) frei verfügbar. Das Programm für NVL tragen die Bundesärztekammer, die Kassenärztliche Bundesvereinigung und die AWMF gemeinsam.
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