Nationale Verzehrsstudie II warnt vor Überversorgung durch Nahrungsergänzungsmittel
Karlsruhe – Im Rahmen der repräsentativen Nationalen Verzehrsstudie II (NVS II) hat das Max Rubner-Institut den Umgang der Deutschen mit Nahrungsergänzungsmitteln untersucht. Dabei zeigte sich, dass fast drei Viertel der Bevölkerung zu Supplementen greifen, obwohl sie im Allgemeinen ausreichend Nährstoffe über Lebensmittel aufnehmen. Vor allem Personen, die bereits eine gute Nährstoffzufuhr haben, nutzen demnach Nahrungsergänzungsmittel. Dies könne dazu führen, dass die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) angegebenen tolerierbaren Tageshöchstmengen überschritten würden, warnt das Institut.
Zudem zeigte die Auswertung, dass vor allem Frauen (30 Prozent) auf Supplemente setzen. Der Anteil der Männer lag mit 19 Prozent deutlich darunter. Den geringsten Anteil an Supplement-Nehmern fanden die Wissenschaftler in der Gruppe der 15 bis 18-jährigen Frauen (10 Prozent) und den 19- bis 24-jährigen Männern (12 Prozent) wohingegen ältere Menschen wesentlich häufiger Nahrungsergänzungsmittel einnehmen (Frauen: 46 Prozent, Männer: 30 Prozent).
Am häufigsten werden von beiden Geschlechtern die Vitamine C und E sowie die Mineralstoffe Magnesium und Calcium supplementiert. Vor allem bei Magnesium und Vitamin A überschritten viele der Studienteilnehmer dadurch die tolerierbare Tageshöchstmenge.
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