Neue Drogenbeauftragte dringt auf weitreichendes Tabakwerbeverbot

Berlin – Die neue Bundesdrogenbeauftragte Daniela Ludwig macht sich für ein baldiges Verbot der Tabakwerbung auf Plakatflächen stark. „Das Tabakaußenwerbeverbot muss kommen“, sagte die CSU-Politikerin dem ARD-Mittagsmagazin. „Das ist überfällig, insbesondere zum Schutz der Jugendlichen und jungen Erwachsenen“. In die lange festgefahrene Debatte ist Bewegung gekommen, nachdem die Union generellen Widerstand aufgegeben hat.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte sich für ein Werbeverbot ausgesprochen und gesagt: „Bis zum Jahresende werden wir eine Haltung dazu finden.“ In der vorigen Wahlperiode war ein Anlauf an der Union gescheitert. Nun geht es darum, Beschränkungen auf Außenwerbung und Kinos auszuweiten. Offen ist, ob nur klassische Tabakprodukte einbezogen werden, die SPD fordert dies auch für E-Zigaretten.
Ludwigs Vorgängerin als Bundesdrogenbeauftragte, Marlene Mortler (CSU), hatte sich jahrelang für einen neuen Anlauf für ein umfassendes Verbot der Plakatwerbung für Tabakwaren und E-Zigaretten eingesetzt. Noch ist fraglich, ob auch die boomende E-Zigarettenbranche davon betroffen wäre.
Der Koalitionspartner SPD fordert ebenfalls ein umfassendes Verbot. „Wir halten die Gefahr, die durch Tabak und tabakähnliche Produkte wie auch E-Zigaretten entsteht, für zu groß, als dass man dafür werben darf“, sagte der SPD-Gesundheitspolitiker Dirk Heidenblut. Ludwig betonte, angesichts der Todesfälle in den USA müsse „die Frage der Inhaltsstoffe von E-Zigaretten geklärt werden“.
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