Neue Förderprogramme für ärztliche Versorgung im Saarland
Saarbrücken – Die saarländische Landesregierung fördert künftig Hausarztniederlassungen im ländlichen Raum. Bis zu 20 Praxisübernahmen und -neuzulassungen können mit jeweils 10.000 Euro unterstützt werden. Das hat das Gesundheitsministerium kürzlich bekanntgegeben. Gesundheitsministerin Monika Bachmann hatte die Eckpunkte des Programms bereits in der vergangenen Woche auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Saarland sowie dem Saarländischen Hausärzteverband vorgestellt.
Ausschließlich Praxen in Gemeinden mit höchstens 20.000 Einwohnern können Anträge für das Programm einreichen. Neue Filialen im ländlichen Raum können mit 2.500 Euro bezuschusst werden. Das Förderprogramm tritt rückwirkend zum 1. Januar 2017 in Kraft.
Ergänzend dazu soll ein Stipendium angehende Ärzte für die Arbeit auf dem Land motivieren. Bis zum Ende des Medizinstudiums erhalten die Stipendiaten 300 Euro pro Monat, höchstens jedoch 48 Monate lang. Im Gegenzug verpflichten sich die Studierenden, mindestens 60 Monate lang im Fördergebiet als Arzt zu arbeiten. Das Programm ist auf 50.000 Euro pro Jahr gedeckelt. Die Zuwendungen sind unter anderem zurückzuzahlen, wenn das Studium nicht ordnungsgemäß abgeschlossen sowie die fachärztliche Weiterbildung oder eine ärztliche Tätigkeit nicht fristgerecht aufgenommen wird.
Mit dem Stipendienprogramm für angehende Ärzte sollen Medizinstudierende frühzeitig für eine spätere Tätigkeit im ländlichen Raum motiviert werden. Ziel ist es laut Landesregierung, zukünftig eine flächendeckende und möglichst wohnortnahe medizinische Versorgung auf qualitativ hohem Niveau gewährleisten zu können.
Aktuell sind im Saarland 669 Hausärzte vertragsärztlich tätig. Die Anzahl der Ärzte, die in den nächsten fünf Jahren das 65. Lebensjahr erreichen, beträgt 224. Derzeit sind 33,5 zusätzliche Niederlassungen als Hausarzt im Saarland möglich.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: