Neue GOP für Begleitdiagnostik beim Brustkrebsmedikament Orserdu

Berlin – Der Bewertungsausschuss hat die Vergütung für die Companion Diagnostik bei der Anwendung des Arzneimittels Orserdu zur Behandlung von fortgeschrittenem Brustkrebs geregelt. Laut Angaben der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) werden ab Juli zwei neue Leistungen zur Mutationsbestimmung in den Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) aufgenommen. Die Vergütung der beiden neuen GOP soll außerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung und somit zu festen Preisen erfolgen.
Ab dem 01. Juli wird demnach die gezielte Bestimmung der wichtigsten aktivierenden ESR1-Mutationen mittels PCR-basierter Verfahren unter Verwendung von zirkulierender Tumor-DNA vor einer Behandlung mit Orserdu über die Gebührenordnungsposition (GOP) 19466 vergütet. Die GOP ist mit 2100 Punkten (250,61 Euro) bewertet und kann zweimal im Krankheitsfall berechnet werden.
Außerdem wird die GOP 19467 in den EBM aufgenommen. Sie ist ebenfalls zweimal im Krankheitsfall berechnungsfähig, mit 5850 Punkten bewertet (698,13 Euro) und dient der Bestimmung des PIK3CA- und ESR1-Mutationsstatus unter Verwendung von zirkulierender Tumor-DNA.
Die bestehende GOP 19462 für die Bestimmung des PIK3CA-Mutationsstatus wird aus dem EBM gestrichen, da das für die Behandlung mit Orserdu infrage kommende Patientenkollektiv eine hohe Überschneidung mit dem des Medikamentes Piqray aufweist. Zur Indikationsstellung ist der Nachweis von aktivierenden Mutationen im jeweiligen Gen (ESR1-Gen bzw. PIK3CA-Gen) erforderlich. Der Bewertungsausschuss (BA) ist davon ausgegangen, dass künftig die Untersuchung des Mutationsstatus mittels Next-Generation-Sequencing im ESR1- und PIK3CA-Gen regelhaft aus derselben Blutprobe und in einem Untersuchungsgang erfolgt. Daher wird für die gleichzeitige Bestimmung des PIK3CA- und ESR1-Mutationsstatus unter Verwendung von zirkulierender Tumor-DNA die GOP 19467 aufgenommen und die GOP 19462 für die Bestimmung des PIK3CA-Mutationsstatus gestrichen.
Das Medikament Orserdu wurde 2023 zur Behandlung von Brustkrebs für den deutschen Markt zugelassen. Hintergrund für die Aufnahme der neuen Leistungen in den EBM ist, dass die Fachinformationen zum Medikament ärztliche Leistungen vorsehen, die noch nicht im EBM enthalten sind.
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