Neue Niederlassungsmöglichkeiten für Ärzte in Sachsen

Dresden – In Sachsen können sich 216 Ärzte beziehungsweise Psychotherapeuten zusätzlich niederlassen. Das hat der Landesausschuss für Ärzte und Krankenkassen entschieden. Basis dafür sind die neuen Vorgaben des Gemeinsamen Bundesausschusses für die Bedarfsplanung.
Von den 216 neuen Niederlassungsmöglichkeiten beziehen sich 40 auf Psychotherapeuten. 17 neue Niederlassungsmöglichkeiten gibt es für Nervenärzte. Für die Gruppe der Rheumatologen wurden fünf Stellen beschlossen.
Das größte zusätzliche Kontigent besteht für Hausärzte: Für sie gibt es in Sachsen 116 neue Niederlassungsmöglichkeiten. Damit wächst die Zahl der offenen Niederlassungsmöglichkeiten für Hausärzte in dem Bundesland auf insgesamt 364.
„Die vorhandenen ärztlichen Kapazitäten sollen im Sinne einer Versorgungssteuerung primär auf den ländlichen Raum fokussiert werden – denn dort werden sie von den Patienten am dringendsten gebraucht“, sagte Klaus Heckemann, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Sachsen.
„Vor allem im ländlichen Raum muss versucht werden möglichst viele der offenen Planstellen zügig zu besetzen“, betonte auch Rainer Striebel, Vorstand der AOK Plus. Dafür seien mehr innovative und sektorenübergreifende Versorgungsformen nötig, zum Beispiel ländliche Gesundheitszentren.
„Wir unterstützen auch Initiativen für neue Berufsbilder in der Pflege oder Modelle für medizinische Fachangestellte, die Hausärzte entlasten können.“, so Striebel. Über solche und ähnliche Vorschläge wollten die Krankenkassen nun mit allen relevanten Akteuren aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Vertragspartnern möglichst schnell ins Gespräch kommen.
„Der jetzt ausgewiesene Mehrbedarf ist zum Teil erheblich. Sachsen ist damit stärker denn je gefordert, den ärztlichen Nachwuchs im Lande zu halten und für Niederlassungswillige attraktiv zu gestalten“, betonte Silke Heinke, Leiterin der Landesvertretung Sachsen des Verbandes der Ersatzkassen.
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