Ärzteschaft

Neues Präventionsprogramm gegen Diabetes in Hessen

  • Montag, 18. Dezember 2017
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Bad Homburg/Frankfurt – Ein vom Innovationsfonds gefördertes Programm zur Prävention von Diabetes-Typ-2 wollen die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Hessen und die AOK des Bundeslandes ab Januar 2018 in Arztpraxen starten. Parallel läuft es in Schleswig-Holstein an. Das Programm namens „Dimini – Diabetes mellitus? Ich nicht!“ ist für Patienten kostenfrei und dauert 15 Monate. Die Beteiligten wollen die Neuerkrankungsrate damit bis 2019 messbar senken.

„Mindestens jeder zweite Patient über 40 Jahre ist schon auf Basis einer reinen Blickdiagnose übergewichtig, mitunter sogar adipös. Eine genauere Anamnese offenbart bei vielen von ihnen ein ausgeprägtes Risikoprofil und somit die Gefahr, einen manifesten Diabetes zu entwickeln. Hinzu kommt, dass die Krankheit zumeist auffallend spät diagnostiziert wird und sich dann bereits erste Komplikationen bemerkbar machen“, erläuterte Frank Dastych, Vorstandsvorsitzender der KV Hessen. 

Gesundheitskompetenz fördern

Das Programm setzt auf Prävention durch Lebensstiländerungen. Die teilnehmenden Ärzte ermitteln zunächst ein Risikoprofil auf Basis des Findrisk-Tests, der aus acht Fragen besteht. Im Anschluss finden eine oder mehrere Beratungen zu Ernährung, Bewegung und Lebensstil in der Praxis statt.

„Dadurch steigt die Gesundheitskompetenz der Patienten, sie ernähren sich zum Beispiel bewusster und ausgewogener, ohne sich deshalb einem Diät- oder Intensiv­sportprogramm unterwerfen zu müssen“, erläuterte Isabella Erb-Herrmann, Bevoll­mächtigte des Vorstandes der AOK Hessen. Dimini biete hierfür auf der Basis wissenschaftlicher Evidenz die passenden Bausteine und ein einfaches Konzept zur Umsetzung.

In Hessen können von Januar bis März 2018 bis zu 1.800 AOK-Versicherte in das Programm einsteigen, wenn ihr Hausarzt eine Teilnahme empfiehlt. Partner in Hessen sind neben der AOK und der KV die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG), die Deutsche Gesellschaft für Prävention und Rehabiliation (DGPR), das forschende Pharmaunternehmen MSD, das Institut für angewandte Versorgungsforschung (inav) sowie die Bundesagentur für Arbeit. Ärzte erhalten laut den Projektpartnern für die Beratungen im Rahmen des Programms ein extrabudgetäres Honorar von bis zu 70 Euro pro teilnehmendem Patienten.

hil

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