Niederbayern vergibt Stipendien für Medizinstudierende
Landshut – Mit einem Stipendienprogramm für angehende Mediziner will der Bezirk Niederbayern die ärztliche Versorgung in Niederbayern auch künftig sichern. Ende 2016 hatte sich der Bezirksausschuss grundsätzlich für die Vergabe entsprechender Medizinstipendien ausgesprochen. Am kommenden Dienstag will der Ausschuss final darüber entscheiden.
Durch das Programm sollen künftig bis zu fünf Medizinstudierende ein Stipendium für die Karl-Landsteiner-Privatuniversität in Krems an der Donau erhalten. Das Studium setzt sich zusammen aus dem Bachelor-Studiengang Health Sciences und dem Master-Studiengang Humanmedizin. Im Gegenzug sollen sich die Nachwuchsärzte verpflichten, nach ihrem Studium als Assistenzarzt in einem der niederbayerischen Bezirkskrankenhäuser zu arbeiten.
„Gerade im ländlichen Raum benötigen wir dringend junge Ärzte, um auch künftig die medizinische Versorgung der Bevölkerung gewährleisten zu können“, betonte Bezirkstagspräsident Olaf Heinrich. Schon jetzt seien mehr als 30 Prozent der bayerischen Hausärzte 60 Jahre oder älter, bei den Fachärzten sehe es ähnlich aus.
Gleichzeitig bestehe in Niederbayern ein enormer Nachwuchsmangel im ärztlichen Bereich. Er macht dafür sowohl den bestehenden Numerus Clausus als auch Studiengebühren medizinischer Hochschulen in benachbarten Ländern verantwortlich. „Die Erfahrung zeigt: Niederbayerische Abiturienten interessieren sich sehr für ein Medizinstudium in Österreich, da sie aufgrund der Zugangsvoraussetzungen dort einen Medizinstudienplatz erhalten können“, argumentiert der niederbayerische Bezirkstagspräsident. Ihnen wolle man mit dem Stipendienprogramm unter die Arme greifen.
Die Ärztlichen Direktoren der niederbayerischen Bezirkskrankenhäuser begrüßten die Pläne der Bezirksregierung. „Das geplante Stipendienprogramm ist eine große Chance, junge engagierte Ärzte für die niederbayerischen Kliniken zu gewinnen“, lobte Hermann Spießl, Ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhauses Landshut.
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