Politik

Bayerisches Förderprogramm bringt Ärzte aufs Land

  • Montag, 14. August 2017
/VRD, stock.adobe.com
/VRD, stock.adobe.com

München – Vor fünf Jahren hat das Gesundheitsministerium in Bayern als Maßnahme gegen den Ärztemangel auf dem Land ein Förderprogramm ins Leben gerufen. Ressort­chefin Melanie Huml hat nun eine positive Zwischenbilanz gezogen.

„In fünf Jahren konnten wir über 460 Mediziner für den ländlichen Raum begeistern“, erklärte Bayerns Gesundheitsministerin. Gefördert worden seien 351 Arzt-Nieder­lassungen und 117 Medizinstudierende, die sich verpflichtet hätten, später im länd­lichen Raum tätig zu werden. „Damit kann rechnerisch rund jede vierte Kommune in Bayern mit einem Nachwuchsmediziner versorgt werden“, so Huml.

Bis zu 60.000 Euro Unterstützung

Das Ministerium hatte das Programm am 14. August 2012 vorgestellt. Bislang wurden den Angaben zufolge rund 27,2 Millionen Euro bereitgestellt. Im Doppelhaushalt 2017/2018 stünden 11,2 Millionen Euro zur Verfügung. Das Ministerium unterstützt etwa die Niederlassung von Haus- und Fachärzten mit bis zu 60.000 Euro, wenn sie in Gemeinden mit nicht mehr als 20.000 Einwohner ziehen.

Psychotherapeuten können bis zu 20.000 Euro erhalten; hier liegt die Grenze bei Kommunen mit maximal 40.000 Einwohnern. Medizinstudenten können Stipendien bekommen, wenn sie sich verpflich­ten, ihre Facharztweiterbildung im ländlichen Raum zu absolvieren und anschließend noch fünf Jahre dort tätig zu sein.

Landärztemangel ist seit Jahren ein Problem. Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) aus dem Frühjahr ist mehr als ein Drittel der Hausärzte im Freistaat älter als 60 Jahre und werde dementsprechend in den nächsten Jahren die Berufstätigkeit beenden. Von 414 Hausärzten, die im vergangenen Jahr in Bayern in den Ruhestand gingen, hätten 87 zunächst keinen Nachfolger gefunden.

„280 Hausärzte und 71 Fachärzte sind aufgrund unserer Förderung bereits im länd­lichen Raum tätig, darunter zehn Kinder- und Jugendpsychiater und 50 Psycho­therapeuten“, sagte Huml. Ihr Ziel sei es, dass Patienten auch künftig einen Hausarzt vor Ort finden können.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung