Ärzteschaft

Niedersachsen: Hausärzte fordern Verdopplung der Landarztquote

  • Freitag, 22. Dezember 2023
/picture alliance, Tom Weller
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Hannover – Die Landarztquote in Niedersachsen sollte verdoppelt werden. Das fordern die Landesdelegierten des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes Niedersachsen (HÄVN) in einem einstimmigen Beschluss. Zudem schlagen sie vor, dass künftig jeder Landkreis interessierte junge Menschen aus seiner Region für das Studium vorschlagen können soll.

Zum Wintersemester 2023/24 haben in Niedersachsen die ersten 60 Studierenden ihr Studium der Humanmedizin über die Landarztquote aufgenommen. „Mit fünfmal so vielen Bewerbern pro Platz ist das Interesse am Hausarztberuf zweifellos groß. Es ist sogar etwas höher als in der herkömmlichen Bewerbungsphase für das Humanmedizinstudium mit etwa vier Bewerbern pro Platz“, sagte der Landesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Matthias Berndt. Der Beschluss fordert demnach eine Verdopplung der Landarztquotenplätze auf 120 Plätze.

„Der Hausärztemangel wirft seine Schatten voraus, in manchen Teilen in Niedersachsen ist er bereits akut“, warnte Berndt. Alle verfügbaren Nachwuchskräfte, die sich für den Weg in die Hausarztpraxis entscheiden, würden benötigt. Zudem habe sich gezeigt, dass Studierende der Humanmedizin aus einer bestimmten Region häufig auch nach dem Studium in ihrer Heimat praktizieren wollen.

Die CDU-Landtagsfraktion in Hannover unterstützt die Forderung und pocht auf eine Aufstockung der Quote auf die maximal mögliche Zahl von Studierenden. „Besonders zu unterstützen ist der Vorschlag eines regionalen Aspektes, so dass mindestens eine Studentin oder Student aus jedem Landkreis in Niedersachsen kommen sollte“, erklärte der gesundheitspolitiche Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Volker Meyer.

Erklärtes Ziel der Fraktion sei es, die Zulassung zum Medizinstudium grundsätzlich nicht von einem Numerus Clausus abhängig zu machen, sondern nach dem Mediziniertest und einer persönlichen Vorstellung zu entscheiden.

EB

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