Norddeutsche Hausärzte beklagen Nachwuchsmangel auf dem Land
Lüneburg – Vor allem der Mangel an Hausärzten auf dem Land beschäftigt rund 1.200 Mediziner und Praxismitarbeiter in Lüneburg. Heute begann dort der 34. Seminarkongress Norddeutscher Hausärzte.
Der Vorsitzende des Hausärzteverbands Niedersachsen, Allgemeinmediziner Matthias Berndt aus Hannover, sagte, er hoffe, dass die im Koalitionsvertrag angekündigte bessere Vergütung der hausärztlichen Versorgung nicht nur ein Lippenbekenntnis sei. So sei etwa das Honorar für einen Hausbesuch geringer als für das Ausfüllen eines zweiseitigen Rehaantrages. „Das kann einfach nicht sein“, sagte Berndt.
Ein weiteres Hindernis sei die Bürokratie. „Im Durchschnitt müssen wir ungefähr 30 Prozent unserer Arbeit für verwaltungstechnische Abläufe verwenden, und das mit zunehmender Tendenz – eindeutig zu viel“, meinte Berndt. Das sei Zeit, die bei der Versorgung der Patienten fehle.
Um den Bedarf an Hausärzten in Niedersachsen langfristig decken zu können, müssten künftig 25 Prozent der Medizinstudierenden Facharzt für Allgemeinmedizin werden, derzeit seien es nur zehn Prozent. An dem zweitägigen Fortbildungskongress nehmen auch die Landesverbände Braunschweig, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein teil.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: