Notfallsanitäter bekommen in Baden-Württemberg mehr Kompetenzen

Stuttgart – Von heute an können Notfallsanitäter, die oft als Erste mit dem Rettungswagen am Einsatzort sind, mehr medizinische Maßnahmen übernehmen. Das Land Baden-Württemberg hat dafür die rechtliche Grundlage geschaffen. Zu den neuen Kompetenzen gehört zum Beispiel das Verabreichen von Schmerzmitteln.
„Damit gehen wir einen wichtigen Schritt für eine bessere Notfallversorgung“, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU) den Stuttgarter Nachrichten. Er sieht in der neuen Regelung mehrere Vorteile: Die Kompetenzen der Retter würden voll ausgeschöpft, die Patienten profitierten von der schnelleren ersten Versorgung und die Notärzte würden entlastet.
Die Rettungsdienste im Südwesten mussten im vergangenen Jahr zu 1,35 Millionen Einsätzen ausrücken, ein neuer Höchstwert. In vielen Regionen des Landes können sie deshalb die gesetzlichen Vorgaben nicht einhalten und kommen zu häufig zu spät.
Mit der Änderung, die der Bund schon Anfang 2021 auf den Weg gebracht hatte und vom Land jetzt umgesetzt wurde, soll erste Abhilfe geschaffen werden. Für das Deutsche Rote Kreuz ist das ein echter Fortschritt.
„Jetzt dürfen unsere Leute das, was sie gelernt haben, endlich in der Praxis umsetzen. Und die Patienten müssen nicht mehr bei jeder Schmerzmittelgabe auf den Notarzt warten“, sagte Udo Bangerter vom DRK.
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