Ausland

Notlage in Nigeria für UN „völlig unhaltbar“

  • Freitag, 13. Oktober 2017

Abuja – Die von der islamistischen Terrormiliz Boko Haram verursachte Notlage im Nordosten Nigerias ist nach Angaben der Vereinten Nationen (UN) eine humanitäre Krise untragbaren Ausmaßes. „Die Situation ist völlig unhaltbar“, sagte der stellvertretende UN-Koordinator für humanitäre Hilfe in Nigeria, Peter Lundberg. Rund 5,2 Millionen Nigerianer sind zum Überleben auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Die Lage stelle Hilfsorganisationen vor „enorme Herausforderung an allen Fronten“.

Bislang habe man ein Massensterben verhindern können. „Doch das heißt noch lange nicht, dass wir über den Berg sind“, warnte Lundberg. Seit Beginn der Regenzeit im Juli habe der Ausbruch von Krankheiten die Lage noch verschlimmert. Die Lager für Binnenflüchtlinge seien überfüllt und schlecht ausgestattet. Es fehle an Trinkwasser und Sanitäreinrichtungen.

Im September erkrankten laut UN rund 2.300 Menschen an Cholera; 44 Menschen starben. Trotz massiver Impfkampagnen bleibe die UN „sehr, sehr besorgt“, sagte Lundberg. Bei Anschlägen und Angriffen der Terrormiliz Boko Haram kamen seit 2009 mindestens 20.000 Menschen ums Leben. Rund 2,5 Millionen Menschen sind nach UN-Angaben auf der Flucht.

dpa

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