Novo Nordisk kann Nachfrage nach Diätmittel nicht befriedigen

Bagsvaerd – Der dänische Insulinhersteller Novo Nordisk kommt bei der Produktion des in den Vereinigten Staaten stark gefragten Diätmedikaments Wegovy nicht hinterher. Aus diesem Grund musste zuletzt das Angebot bei einigen Dosierungen gedrosselt werden, teilte das Stoxx-50-Schwergewicht gestern bei der Vorlage detaillierter Quartalszahlen mit.
Aus diesem Grund blieb der Umsatz mit dem Medikament trotz eines starken Anstiegs hinter den hohen Erwartungen von Experten zurück. An der Börse führte diese Nachricht zu deutlichen Verlusten bei dem in den vergangenen Jahren stark gestiegenen Papier.
Dia Aktie gehörte in den vergangenen Monaten und Jahren zu den am stärksten gefragtesten Standardwerten in Europa. In den vergangenen zwölf Monaten zog der Kurs um fast 40 Prozent an. Seit dem Frühjahr 2018 summieren sich die Kursgewinne auf rund 260 Prozent. Mit einem Börsenwert von umgerechnet rund 320 Milliarden Euro gehört Novo Nordisk zu den wertvollsten Unternehmen in Europa.
Im ersten Quartal hatte Novo Nordisk – wie bereits seit Mitte April bekannt – seinen Umsatz um mehr als ein Viertel auf 53,4 Milliarden Kronen (knapp 7,2 Milliarden Euro) steigern können, wobei der Gewinn unter dem Strich unerwartet stark um 40 Prozent auf 19,8 Milliarden Kronen (2,7 Milliarden Euro) kletterte. Mit Wegovy erlösten die Dänen fast 4,6 Milliarden Kronen, das war mehr als das Dreifache des Vorjahreswerts.
Das Medikament ist seit wenigen Jahren zugelassen und darf sowohl als Diabetesmittel als auch zur Behandlung von krankhaftem Übergewicht eingesetzt werden. Es profitiert derzeit von einem fragwürdigen Abnehmtrend in den USA. Dort dürfen Mediziner anders als hierzulande Arzneimittel auch abseits der eigentlichen Bestimmung verschreiben.
Berichten zufolge sollen daher auch gesunde und sogar nicht übergewichtige Menschen Wegovy erhalten haben, was zu den Engpässen führte. Damit wuchs auch die Sorge, dass wegen der Knappheit das Medikament beispielsweise jene Diabetespatienten nicht erreichen könnte, die darauf angewiesen sind.
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