NRW tauscht alte Jodtabletten für atomaren Ernstfall aus
Düsseldorf – Ein Teil der Jodtabletten, die für einen atomaren Ernstfall in Nordrhein-Westfalen eingelagert sind, werden ausgetauscht. Sie hätten möglicherweise keine Wirkung mehr, sagte ein Sprecher des NRW-Innenministeriums gestern. Demnach handelt es sich um Chargen aus 13 Jahre alte Beständen, die aus den Bundeslagern in die NRW-Kommunen gebracht worden waren. Die Tabletten, die kein Mindesthaltbarkeitsdatum haben, waren den Angaben zufolge routinemäßig überprüft worden. Neue Tabletten seien bestellt und sollen in einigen Wochen ausgeliefert werden.
Das Land NRW will bei einem Atomunfall bis zu drei Millionen Haushalte mit Jodtabletten versorgen. Dafür waren zusätzlich zu den bereits eingelagerten neun Millionen Tabletten weitere 21 Millionen geordert worden. Dabei hatten auch Zweifel an der Sicherheit des belgischen Kernkraftwerks Tihange eine Rolle gespielt. Die Tabletten sollen bei einem Unfall vor Schilddrüsenkrebs schützen.
Die Aachener Region bereitet bereits die Verteilung von Jodtabletten nach den Sommerferien vor. Wegen der Nähe zu Tihange hatte die Region beim Land auf eine Verteilung vor einem Ernstfall gedrungen. In anderen Regionen werden Tabletten erst im Notfall ausgegeben.
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