Ausland

„Ocean Viking“ nimmt 114 Migranten auf

  • Freitag, 17. Dezember 2021
/picture alliance, ZUMAPRESS.com, Gerard Bottino
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Marseille – Das Rettungsschiff „Ocean Viking“ der Hilfsorganisation SOS Méditerranée hat vor der Küste Libyens 114 Menschen aus dem Mittelmeer geborgen. Unter den Geretteten seien zehn Frauen und 30 Minderjährige, teilte die Organisation gestern mit.

Eine Nacht lang war demnach in internationalen Gewässern nach dem Schlauchboot gesucht worden. Von den minderjährigen Flüchtlingen waren 26 unbegleitet. Außerdem wurden zwei Neugeborene ge­rettet, das jüngste war erst elf Tage alt.

Die „Ocean Viking“ wird von SOS Méditerrannée gemeinsam mit der Internationalen Föderation der Rot-Kreuz- und Roter-Halbmond-Gesellschaften betrieben. Die Hilfsorganisationen müssen oft zum Teil meh­rere Tage darauf warten, dass ihnen ein sicherer Hafen zugewiesen wird, in den sie einlaufen können.

Zuletzt war die „Ocean Viking“ Anfang November mit 314 Migranten in Italien eingetroffen. 306 Flücht­linge durften schließlich in Augusta in Sizilien an Land gehen, nachdem es bereits vorher mehrere Evakuierungen aus medizinischen Gründen gegeben hatte.

Das tunesische Rote Kreuz und die Behörden in Tunis hatten vorgestern mitgeteilt, dass vor der Südost­küste des Landes 78 Migranten gerettet worden seien. Ein Flüchtling aus Ägypten kam dort nach Anga­ben des Verteidigungsministeriums ums Leben.

Die Migranten stammten aus Ägypten, Bangladesch, Pakistan, dem Sudan, Guinea und Ghana. Ihr be­schädigtes Schiff war 20 Kilometer vor der Stadt Ras Ajdir gesunken.

Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit 2014 fast 23.000 Menschen bei dem Versuch, nach Europa zu gelangen, im Mittelmeer gestorben oder werden vermisst. Allein seit Beginn dieses Jahres sollen mehr als 1.600 Menschen bei der gefährlichen Überfahrt gestorben oder verschwun­den sein.

afp

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