Özdemir verteidigt geplantes weitreichendes Verbot von Junkfoodwerbung

Berlin – Angesichts heftiger Kritik aus der Wirtschaft hat Bundesernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) die von ihm geplanten Werbeeinschränkungen für ungesunde Lebensmittel verteidigt.
„In der Abwägung zwischen Marktinteressen und dem Schutz der Gesundheit unserer Kinder habe ich eine klare Haltung“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND): „Geld damit zu verdienen, indem man die Gesundheit der Kinder ruiniert, das halte ich für keinen guten Weg.“
Nach den Plänen des Ministers sollen Kinder künftig keine Werbung mehr für ungesunde Lebensmittel sehen. Er schlägt deshalb ein weitreichendes Verbot von an Kinder gerichteter Junkfoodwerbung vor.
Die Pläne hatten zu heftiger Kritik vor allem aus der Werbewirtschaft und der Lebensmittelindustrie geführt. Diese befürchten ein nahezu komplettes Werbeverbot für die betroffenen Produkte.
Kinder müssten gesünder aufwachsen können, sagte Özdemir nun. Dies sei ein wichtiger Baustein im Kampf gegen Übergewicht, Adipositas und weitere ernährungsbedingte Krankheiten.
„Deswegen wollen wir an Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit zu viel Fett, Zucker oder Salz gesetzlich einschränken.“ Nach Ansicht des Grünen-Politikers werden seine Pläne von einer „großen Mehrheit der Bevölkerung befürwortet“.
Werbetreibende könnten zudem auch weiterhin gegenüber Kindern für Lebensmittel werben, die keinen zu hohen Gehalt an Zucker, Fett oder Salz hätten, führte der Minister aus. „Und genau dahin sollte der Trend gehen.“ Er setze auf die Bereitschaft der Lebensmittelwirtschaft, Rezepturen zu verbessern.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: