Politik

Opposition in Rheinland-Pfalz kritisiert Medizinerausbildung

  • Donnerstag, 30. Januar 2020
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Mainz – Die Landtagsopposition in Rheinland-Pfalz hat der rot-gelb-grünen Landesre­gie­rung vorgeworfen, die Ausbildung des Ärztenachwuchses zu gefährden und eine „katas­trophale“ Unterfinanzierung der Universitätsmedizin Mainz kritisiert.

Im ländlichen Raum kämen nur noch 100 Ärzte auf 100.000 Einwohner, sagte der CDU-Abgeordnete Gerd Schreiner. „Da produzieren Sie unnötiges Leid.“ Wissenschaftsminister Konrad Wolf (SPD) und Abgeordnete von FDP und Grünen wiesen die Kritik zurück und verwiesen auf die Erfolge der Universitätsmedizin.

Pro Student fehlten an der Unimedizin Mainz 6.000 Euro im Jahr, kritisierte Schreiner. Die Folge seien etwa schlechte Betreuungsschlüssel. Statt mit zwei bis drei Studenten stehe ein Professor mit vier bis sechs Studenten am Krankenbett. Für 3.400 Studenten gebe es nur 161 Leseplätze in der Bibliothek.

Die AfD-Abgeordnete Sylvia Groß kritisierte: „In Rheinland-Pfalz werden in den nächsten Jahren mehr Ärzte gebraucht als aktuell ausgebildet.“ Der Unimedizin fehlten in For­schung und Lehre aber schon jetzt insgesamt 20 bis 30 Millionen Euro.

„Wenn Univer­si­tätsprofessoren, der gesamte Fachschaftsrat und die direkt Betroffenen, die Studenten, in Brandbriefen mehrfach auf besorgniserregende Zustände in Lehre und Forschung auf­merksam machen, sollten bei der Landesregierung alle Alarmglocken schrillen.“

Wissenschaftsminister Wolf betonte dagegen: „Die Unimedizin leistet hervorragende Ar­beit in Forschung, Lehre und Krankenversorgung.“ Als Beispiele nannte er die Krebs- und Resilienzforschung. Katharina Binz von den Grünen sagte: „Die Sorgen der Studierenden treffen auf offene Ohren.“ Die Landesregierung „sei immer bereit zum Austausch und zum Handeln“.

Im Doppelhaushalt 2019/20 seien zehn Millionen Euro zusätzlich für die Unimedizin vorgesehen. Die Bausubstanz werde für eine Viertel Milliarde Euro ver­bessert, und der Wissenschaftsrat habe der Unimedizin ein gutes Gutachten aus­ge­stellt.

dpa

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