Organisation Emergency rettet Mittelmeermigranten aus Seenot

Rom – Die italienische Hilfsorganisation Emergency hat eigenen Angaben nach 105 Bootsmigranten im zentralen Mittelmeer aus Seenot gerettet. Unter ihnen befanden sich unter anderem eine im siebten Monat schwangere Frau und 25 unbegleitete Minderjährige, wie die Organisation heute mitteilte.
Die Menschen seien demnach auf einem Schlauchboot unterwegs gewesen. Nachdem der Motor ausgefallen sei, holte die Organisation die Menschen in internationalen Gewässern nahe der libyschen Küste in der letzten Nacht auf die „Life Support“.
Kurze Zeit später wiesen die italienischen Behörden dem Rettungsschiff laut Emergency den Hafen von Brindisi zu. Die Ankunft in der Stadt an der südlichen Adriaküste werde am Freitag erwartet.
Die Crew der „Life Support“ habe während ihres Einsatzes sofort an das verheerende Bootsunglück in Crotone in Süditalien vor rund einer Woche denken müssen, sagte Emanuele Nannini, Programmdirektor von Emergency. „Auch hier handelte es sich um ein Boot in einer gefährlichen Situation, in der die Menschen aufgrund der schrecklichen Bedingungen ihr Leben riskierten.“
Unterdessen bargen Einsatzkräfte den leblosen Körper eines dreijährigen Mädchens in den Gewässern vor Steccato di Cutro, wo sich jenes Schiffsunglück abspielte. Die Opferzahl stieg somit auf 71, wie ein Kommandant der Carabinieri auf Anfrage bestätigte. Es werden noch weitere Menschen vermisst; rund 80 Menschen überlebten das Unglück.
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