Ostafrikas Ärzte gegen Kooperation mit Kuba
Nairobi – Mediziner in Kenia und Uganda haben sich gegen ein geplantes Austauschprogramm mit Kuba ausgesprochen. „Die Entscheidung, Ärzte aus Kuba zu holen, war überstürzt“, zitierte die Zeitung The Star den Generalsekretär der Kenianischen Ärzte-, Apotheker- und Zahnärztegewerkschaft (KMPDU), Ouma Oluga. Ein internationales Programm sieht vor, dass bis Ende Mai mehr als 300 Ärzte aus Kuba eine Arbeitsstelle in Ostafrika antreten. Heimische Ärzte warnen jedoch vor einer solchen Kooperation.
Die Regierung Kenias ignoriere die mehr als 2.000 arbeitslosen Ärzte, darunter 171 Spezialisten, die bereit wären, die „dringend benötigte Hilfe zu leisten“, so Oluga. Auch die in dem Austauschprogramm vorgesehene Entsendung von 50 kenianischen Ärzten nach Kuba sei unangebracht, da Kenia eine gleichwertige Ausbildung biete. „Das Programm bedeutet unnötige Ausgaben und eine potenzielle Gefahr für ahnungslose Patienten. Es wird unser Gesundheitssystem schwächen und Ärzte demoralisieren“, kritisierte der Gewerkschafter.
Zu Monatsbeginn hatten die beteiligten Regierungen die Entsendung von 100 kubanischen Ärzten nach Kenia und 200 nach Uganda vereinbart. Die Entscheidung folgte auf mehrere Streiks im vergangenen Jahr, bei denen Ärzte und weitere Mitarbeiter des Gesundheitswesens in Ostafrika bessere Arbeitsbedingungen forderten. Krankenhäuser arbeiteten wochenlang im Notbetrieb.
In Nairobi übernahm die Armee die Versorgung von Patienten. In einer Rede zum Tag der Arbeit bezeichnete Ugandas Präsident Yoweri Museveni die Ärzte seines Landes als „Feinde, die als solche behandelt werden sollten“.
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