Osteoporose ist nicht nur eine Alterserkrankung
Dresden – Chronische Grunderkrankungen wie Diabetes oder Rheuma und die damit einhergehende Therapie können die Ursache für eine Osteoporose auch bei jüngeren Menschen zwischen 20 und 50 Jahren sein. Darauf hat das Dresdener Universitätsklinikum zum Weltosteoporosetag am 20. Oktober hingewiesen. Auch die Folgen einer Krebstherapie und ein gestörter Hormonhaushalt zählten zu den Auslösern der sekundären Osteoporose, so die Spezialisten des Osteoporosezentrums der Medizinischen Klinik III in Dresden.
Anders als bei der Osteoporose im hohen Lebensalter, die von natürlichen Veränderungen des Hormonhaushalts, Bewegungsarmut sowie dem Alterungsvorgang selbst begünstigt werde, wirkten viele der jungen Patienten auf den ersten Blick agil und gesund. „Zu uns kommen Frauen, die in einem Ballettensemble getanzt haben, junge Mütter oder sportliche Männer, die in der Freizeit an Langstreckenläufen teilgenommen haben“, berichtet Lorenz Hofbauer aus dem Zentrum. „Hier steht viel auf dem Spiel, denn dadurch droht ihnen die Erwerbsunfähigkeit“, umreißt der Leiter des Osteoporosezentrums die Problematik dieser Altersgruppe.
„Trotz eines großen diagnostischen Aufwands können wir bei einem Drittel aller Patienten den Auslöser der Osteoporose nicht identifizieren“, so Hofbauer. Mehr Forschung zum Thema sei daher besonders wichtig.
Für die Versorgung der Betroffenen arbeiten Zentren der Uniklinika in Berlin, Hamburg, Würzburg und Dresden laut Hofbauer telemedizinisch zusammen. In einem gemeinsamen „National Bone Board“ stimmen die Zentren darin individuelle Therapiestrategien für ihre Patienten ab.
Der Weltosteoporosetag ist durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als offizieller, weltweiter Aktionstag anerkannt. Er findet jedes Jahr am 20. Oktober statt. Die International Osteoporosis Foundation (IOF) organisiert den Tag, der mittlerweile von Patientenorganisationen in rund 90 Ländern ausgerichtet wird.
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