Ärzteschaft

Pädiater warnen Eltern vor schlechterer Versorgung

  • Mittwoch, 25. Oktober 2023
/vchalup, stockadobecom
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Düsseldorf – Die Pädiater in Nordrhein sind um die Betreuung von Kindern in Jugendlichen besorgt und suchen nun die Hilfe der Eltern, um die Politik auf die Probleme aufmerksam zu machen.

Die Pädiater wollen in den kommenden Wochen nun 60.000 Postkarten, die an das Bundesministerium für Gesundheit voradressiert sind, an die Eltern ihrer Patienten verteilen. Diese können sich damit an Bundes­ge­sundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) wenden, um nach dessen Initiativen für die ambulante kinder- und jugendärztliche Betreuung zu fragen.

„Schon jetzt sehen wir uns einer Gemengelage gegenüber, in der weniger Ärztinnen und Ärzte immer mehr Patienten versorgen müssen. Das ist inakzeptabel und nicht hinnehmbar – weder für die Eltern und ihre Kin­der noch für die Praxen, die am Anschlag sind“, kritisierte Christiane Thiele, Vorsitzende des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärztinnen- und -ärzte in Nordrhein.

Die Situation sei heute schon besorgniserregend und könne sich weiter verschlechtern: Allein in den nächsten fünf Jahren würden altersbedingt rund 30 Prozent der Pädiater in den Ruhestand gehen. Thiele kritisierte, dass die Politik untätig bleibe – weder habe sie durch Ausweitung der Studienplätze Anreize für den Nach­wuchs gesetzt, noch die Weiterbildung im Bereich der Pädiatrie hinreichend gefördert.

Der Aktion des Verbandes erfolgt im Rahmen des Aktionsbündnisses „Praxenkollaps – Nordrhein“. Dies ist ein Zusammenschluss von 32 ärztlichen und psychotherapeutischen Berufsverbänden und Versorgergruppen aus Nordrhein.

Bundesweit fordern zahlreiche Verbände und Interessengruppen, die Rahmenbedingungen für die ambulante Versorgung in Deutschland zu verbessern.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat dazu eine Petition beim Bundestag eingereicht. Ärzte, Psychotherapeuten, Praxisangestellte und Patienten sind aufgerufen, die Initiative mit ihrer Unterschrift zu unterstützen.

„Wir brauchen so viele Unterschriften wie möglich, um eine größtmögliche Sichtbarkeit für unser Anliegen zu bekommen“, betonte der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen.

hil

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