Pandemien: Gesundheitsorganisationen drängen G20 zu mehr Engagement
Berlin – Eine weltweite Koalition von Gesundheitsorganisationen fordert die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer auf, sich stärker in der Bekämpfung von Pandemien, Arzneimittelresistenz und vernachlässigten Armutskrankheiten zu engagieren. In einem heute veröffentlichten Aufruf drängen sie die Gesundheitsminister der G20-Staaten, sich zu langfristigen Investitionen in die Bekämpfung von Pandemien, Armutskrankheiten und Antibiotikaresistenz zu verpflichten. So sollten ausreichend Gelder für Impfungen, Arzneimittelforschung oder Gesundheitstechnologien bereitgestellt werden.
„Als Vertreter der größten und wohlhabendsten Volkswirtschaften der Welt müssen die G20 eine Führungsrolle übernehmen“, heißt es in dem Aufruf der Organisationen. Die Koalition umfasst die TB Alliance, Medicines for Malaria Venture, PATH, Sabin Vaccine Institute, CARB-X, The Coalition for Epidemic Preparedness Innovations und Global Health Technologies Coalition. Wie die Ebola-Krise in Westafrika gezeigt habe, sei die Welt erschreckend unvorbereitet auf den Umgang mit Pandemien. Die Antibiotikaresistenz stelle eine wachsende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit dar.
Die armutsbedingten Krankheiten stärkten den Teufelskreis der Armut, da sie eine schwere wirtschaftliche Belastung für die betroffenen Familien und Gemeinden darstellten und das Wachstum erheblich beeinträchtigten.„Die Weltbank schätzt, dass diese Krankheiten bis 2050 weitere 28,3 Millionen Menschen in Armut stürzen, die weltweiten Gesundheitskosten um 1,2 Billionen Dollar erhöhen und Länder mit geringem Einkommen mehr als 5 Prozent ihres Bruttosozialprodukts kosten wird, wenn wir jetzt keine zusätzlichen Ressourcen verfügbar machen“, so die Organisationen.
Die G20-Gesundheitsminister treffen sich am 19. und 20. Mai in Berlin.
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