Paraguays Gesundheitswesen steht vor dem Kollaps

Asunción – Rund ein Jahr nach Beginn der Coronapandemie in Südamerika gerät das Gesundheitswesen in Paraguay an seine Grenzen. In den öffentlichen Krankenhäusern des Landes seien mittlerweile alle Betten auf den Intensivstationen mit COVID-19-Patienten belegt, berichtete die Zeitung ABC Color gestern.
„Die Hospitäler brechen zusammen, die Notaufnahmen brechen zusammen, die Medikamentenversorgung bricht zusammen. Alles kollabiert“, sagte die Vorsitzende des Ärzteverbandes, Gloria Meza. Sie forderte einen harten Lockdown von zwei Wochen, um die Lage wieder unter Kontrolle zu bekommen.
Wegen des Mangels an Material und Medikamenten kündigten verschiedene Gewerkschaften von Krankenschwestern und Pflegern für die kommenden Tage Proteste an. Die Regierung sagte daraufhin gestern zu, im großen Stil Medikamente für COVID-19-Patienten zu kaufen.
Bislang haben sich in dem südamerikanischen Land nachweislich gut 160.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 3.200 Patienten sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Zusammenhang mit der Krankheit COVID-19 gestorben.
Paraguay ist etwa so groß wie Deutschland und die Schweiz zusammen, hat aber nur gut sieben Millionen Einwohner. Gerade im ländlichen Raum ist die Gesundheitsversorgung oft schlecht ausgebaut.
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