Patientenkommunikation braucht neue Wege
Düsseldorf – Neue Informationsformate, mit deren Hilfe Leitlinienwissen Ärzte aber auch Patienten besser erreicht, haben Referenten auf der 28. Leitlinienkonferenz der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) gefordert.
„Ohne Leitlinien ist eine fundierte ärztliche Behandlung heutzutage fast nicht mehr denkbar. Allerdings müssen Leitlinien sich im Zeitalter der Digitalisierung weiterentwickeln, wenn sie auch zukünftig eine wesentliche Rolle in der Wissensvermittlung für eine evidenzbasierte und individualisierte Gesundheitsversorgung einnehmen wollen“, sagte Claudia Spies, Vorsitzende der AWMF-Leitlinienkommission. Dafür benötige eseine digitale Agenda.
AWMF will Bedarfe abfragen
Ina Kopp vom AWMF-Institut für Medizinisches Wissensmanagement in Marburg erklärte, das Institut werde dafür bei den Fachgesellschaften die Bedarfe abfragen, um eine moderne Strategie zur Synthese und Vermittlung von Wissen unter Nutzung digitaler Lösungen zu entwickeln.
Dazu gehöre auch die Frage, wie neues Wissen Patienten und Bürger erreiche. „Patienten möchten heute in Behandlungsentscheidungen und Management ihrer Erkrankung zunehmend selbst aktiv werden. Das Wissen, das sie dazu benötigen, muss digital verfügbar und natürlich auch fundiert sein, also auf den Kriterien der evidenzbasierten Medizin fußen“, so Kopp.
Kurzinformationen für Patienten, laienverständliche Versionen von Leitlinien oder Entscheidungshilfen– diese Formate gebe es bereits, sie müssten aber besser digital verbreitet werden, so die Expertin. Die Leitlinienkommunikation hin zu Patienten sollte die neuen Möglichkeiten der Social Media stärker nutzen. Außerdem sollten wissenschaftliche Institute intensiver mit patientennahen Medien und Journalisten zusammenarbeiten, so Kopp.
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