Vermischtes

Patientenpfade statt Versorgungssektoren

  • Donnerstag, 10. Oktober 2024
/tippapatt, stock.adobe.com
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Berlin – Perspektivisch sollten qualitätsorientierte Patientenpfade die derzeitige sektorendominierte Ver­sor­gung ersetzen. Dafür sprach sich gestern Gertrud Demmler, Vorständin der Siemens Betriebskrankenkasse (SBK), aus. Man müsse sich auf eine Zukunft vorbereiten, in der man mit weniger Ressourcen – insbeson­dere personell – auskomme.

Dies sei angesichts wachsender Probleme notwendig, warnte Demmler im Rahmen einer Veranstaltung der GWQ ServicePlus AG, einem für Krankenkassen tätigen Dienstleistungsunternehmen. Sie verwies beispielhaft auf Aspekte wie Demografie und zunehmenden Personalmangel.

Die Politik werde ihrer Einschätzung nach die daraus erwachsenen Probleme nicht lösen. Derzeit erlebe man eher, wie Regulatorik oft sogar das Gegenteil bewirke. Die aktuelle Kollektivvertragsmechanik stelle eine „Lösung der Vergangenheit“ dar, da hier die medizinische Versorgung „beliebig und ungesteuert" erfolge, so Demmler.

Deshalb seien die Akteure gefordert, selbst noch aktiver gemeinsam die künftige Versorgung zu gestalten. Auch die aus ihrer Sicht notwendige „präventive Neuausrichtung“ in der Versorgungslandschaft müsse energischer vorangetrieben werden, sagte die SBK-Vorständin.

Man werde in der nächsten Legislaturperiode über „mehr Steuerung“ im Gesundheitssystem sprechen müssen, sagte dazu Stephan Pilsinger (CSU), Mitglied des Gesundheitsausschusses des Bundestags. Der von ihm wahr­genommenen „Flatratementalität“ der Patientinnen und Patienten müssten Grenzen gesetzt werden.

Hier sehe er eine „zentrale Rolle“ bei den Hausärztinnen und Hausärzten. Bei einer Weiterentwicklung der hausarztzentrierten Versorgung (HzV) sei eine Incentivierung zur Förderung von Einschreibungen überlegens­wert. Dies gelte aus seiner Sicht ebenfalls für – durchaus auch finanzielle – Sanktionen bei einer Verweige­rung von Steuerung vor der Inanspruchnahme von Notaufnahmen.

Wenn die Politik hierzu und den Gründen in eine offene und transparente Kommunikation mit der Bevölke­rung trete, könne diesbezüglich auch Akzeptanz hergestellt werden, zeigte sich Pilsinger zuversichtlich.

aha

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