Patientenschützer dringen auf Reform der Pflegefinanzierung

Berlin – Angesichts weiter steigender Zuzahlungen für Bewohner in Pflegeheimen dringen Patientenschützer auf ein rasches Gegensteuern der Bundesregierung. „Für eine zukunftssichere und bezahlbare Pflege muss die Finanzierung endlich grundlegend reformiert werden“, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch.
Wie die gesetzliche Krankenversicherung bei der Behandlung von Krankheiten müsse die Pflegeversicherung die gesamten Pflegekosten übernehmen. Zusätzlichen Aufwand für Unterbringung, Verpflegung und Investitionen zahle dann weiter jeder selbst – je nachdem, welcher besonderer Komfort gewünscht werde.
Nach Daten des Verbands der Ersatzkassen mussten Pflegebedürftige mit Stand 1. Juli im Bundesschnitt 1.891 Euro im Monat selbst zahlen, wie zuerst der Spiegel berichtete. Das waren 61 Euro mehr als zum Stichtag 1. Januar.
Enthalten sind Kosten für die eigentliche Pflege sowie für Investitionen, Unterkunft und Verpflegung. Unter den Ländern gibt es aber erhebliche Unterschiede. Die Spanne reichte zum 1. Juli von 1.331 Euro pro Monat in Sachsen-Anhalt bis zu 2.337 Euro in Nordrhein-Westfalen. Die Kosten für die eigentliche Pflege lagen im Bundesschnitt bei 693 Euro.
Brysch kritisierte, die steigenden Eigenanteile seien für Betroffene unzumutbar, denn die Leistungen aus der Pflegeversicherung seien seit zweieinhalb Jahren gleich geblieben. „So reicht der bisher gezahlte Zuschuss aus der Pflegeversicherung nicht einmal aus, um die reinen Pflegekosten im Heim zu bezahlen.“
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: