Petition ruft nach Gesetz gegen Investorenausverkauf von Arztpraxen

Berlin – Mit einer Petition ruft das Kampagnennetzwerk Campact Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dazu auf, gegen den Verkauf von Arztpraxen im großen Stil an Finanzinvestoren vorzugehen. Fast 150.000 Menschen unterzeichneten den Appell bis heute Mittag.
Campact kritisierte, der „Ausverkauf“ der Arztpraxen habe teure Medikamente, unnötige Untersuchungen sowie überflüssige Operationen zur Folge. Den Aktivisten zufolge sind hunderte und womöglich tausende Arztsitze in Deutschland betroffen.
Wie viele Praxen genau betroffen sind, ist unklar. Ein entsprechendes Register von Arztpraxen gibt es demnach nicht. Campact erklärte, Lauterbach habe das Problem zwar durchaus erkannt. Doch ein entsprechender Gesetzentwurf stehe aus.
Campact bezog sich auf Recherchen der ARD-Sendung „Panorama“, wonach im Frühjahr 2022 bereits mehr als 500 Augenarztpraxen internationalen Finanzfirmen gehörten. Auch andere Fachrichtungen sind demnach betroffen.
Der Recherche zufolge bieten die von Investoren geführten Ketten Medizinern für ihre Arztsitze oft hohe Beträge und drängen so andere aus dem Markt. Dadurch steigt demnach der wirtschaftliche Druck auf Ärzte, was den Anreiz besonders gewinnträchtiger Operationen verstärkt.
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