Pflege-Roboter sollen Senioren unterstützen

Garmisch-Partenkirchen – Die Caritas hat in Garmisch-Partenkirchen zwei Assistenzroboter vorgestellt. Sie sollen künftig pflegebedürftige Personen und Menschen mit Behinderungen im Alltag unterstützen.
„EDAN“ und „Justin“ wurden in einem Gemeinschaftsprojekt mit Technologieexperten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen entwickelt. EDAN ist ein Rollstuhl mit einem Arm, den behinderte Menschen mit ihren Muskelimpulsen steuern können. Justin ist auf Rädern unterwegs. Angehörige können ihn aus der Ferne lenken – und so zum Beispiel die Pillendose aus dem Schrank holen.
Jahrelange Entwicklungsarbeit
Hinter der Technik stehe eine jahrelange Entwicklung, sagte Alin Albu-Schäffer, Direktor des DLR-Instituts für Robotik und Mechatronik. Das DLR habe zehn Jahre daran gearbeitet, um feinfühlige Roboter zu entwickeln, die auf Berührung reagieren und zurückweichen – sonst könnten diese Maschinen den Menschen gefährlich werden. Er betonte, am wichtigsten sei, die Erwartungen der Patienten und des Pflegepersonals zu verstehen. Eine große Zielgruppe für das Projekt sei die zunehmende Zahl alter, alleinstehender Menschen, die länger in ihrer eigenen Wohnung leben und sich keine ständige Hilfskraft leisten könnten.
„Die Pflege braucht neue Impulse“, sagte der Direktor des Münchner Diözesancaritasverbands, Georg Falterbaum. Der digitale Diener solle die Arbeit der Pfleger leichter machen, werde aber nie menschliche Zuwendung ersetzen. Robotische Systeme könnten aber das Fachpersonal in vielen Bereichen unterstützen und so zur Qualität in der Pflege beitragen. Gemeinsam mit dem DLR wolle die Caritas auch neue Berufsbilder wie etwa den Pflegetechniker definieren und etablieren.
Die Garmischer Bürgermeisterin Sigrid Meierhofer (SPD) sagte, die Roboter seien mit ihrem Testlauf „Teil meiner Zukunftsvision für Garmisch-Partenkirchen“. Der Freistaat fördert das Projekt. „Wir wollen, dass Bayern in der wichtigen Zukunftsbranche der Roboterassistenzsysteme eine Vorreiterrolle einnimmt“, sagte Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer (CSU).
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