Pflegeberufekammer: DBfK fordert CDU und FDP in Niedersachsen zum Umdenken auf
Hannover – In Niedersachsen stehen vorgezogene Landtagswahlen an. CDU und FDP haben sich in ihren Leitanträgen zu den Wahlprogrammen gegen die Pflegeberufekammer in ihrer bislang geplanten Form ausgesprochen. Der Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordwest hat die Mitglieder der CDU- und der FDP-Fraktionen im Niedersächsischen Landtag und die Spitzenkandidaten der Parteien nun in einem Brief aufgefordert, ihre Positionierung zu überdenken.
„Die aktuelle Position von CDU und FDP lehnen wir als größter deutscher Berufsverband für Pflegefachpersonen sehr eindeutig ab“, erklärte der Vorsitzende des DBfK Nordwest Martin Dichter. Deshalb haben wir die Politiker auf die Willensbekundung der niedersächsischen Pflegefachpersonen rund um den Jahreswechsel 2012/13 verwiesen.
Im Ergebnis hätten sich 67 Prozent der Pflegefachpersonen in Niedersachsen in einer unabhängigen und repräsentativen Befragung für die Einrichtung einer Pflegeberufekammer mit Pflichtmitgliedschaft ausgesprochen. Dichter sprach von einem sehr eindeutigen Ergebnis. „Mit ihren Plänen, die Pflegeberufekammer und hier vor allem die Pflichtmitgliedschaft erneut auf den Prüfstand zu stellen, ignorieren beide Parteien den Willen der Berufsgruppe und widersprechen ihren eigenen Aussagen, die Berufsgruppe der Pflegenden stärken zu wollen“, so der DBfK-Vorsitzende weiter.
Er betonte, die Pflegenden wollten das Gesundheitswesen auf Augenhöhe mit den anderen Heilberufen gestalten. Eine verbindliche Pflegeberufekammer in Niedersachsen sei notwendig, um ein Berufsregister für die Planung von Ausbildungs- und Weiterbildungsplätzen zu schaffen und um eine von Pflegenden selbst erarbeitete und gelebte Berufsordnung zu entwickeln.
Notwendig sei die Kammer auch, wenn es darum gehe, welche Qualitätsstandards etwa im Hinblick auf Mindestpersonalvorgaben erfüllt werden müssten. „Das oberste Ziel einer Kammer ist es, eine fachgerechte und professionelle Pflege der Bevölkerung sicherzustellen, und das ist nur mit ausreichend gut qualifiziertem Personal möglich“, sagte er. Ohne Pflichtmitgliedschaft werde es keine Heilberufekammer und damit keine Beteiligung von Pflegefachpersonen auf Augenhöhe geben.
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