Pflegedemo für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen

Berlin – Am Tag der Pflegenden sind in Berlin Pflegekräfte für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen auf die Straße gegangen. Schätzungsweise 350 Demonstranten waren am vergangenen Freitag bei einer Kundgebung am Washingtonplatz, wie der Pressesprecher des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mitteilte.
Die Aktion wurde vom Deutschen Evangelischen Verband für Altenarbeit und Pflege (DEVAP) bundesweit organisiert und umfasste alle diakonischen Einrichtungen in Deutschland. So sei beispielsweise auch am Rathaus in Hamburg gestreikt worden.
Dabei wären circa 500 Teilnehmende gewesen, sagte Anna Leonhardi, Geschäftsführerin des DEVAP. Zentrale Forderungen waren unter anderem eine bessere Bezahlung sowie verbesserte Arbeitsbedingungen in der Pflege.
„Wir brauchen mehr Menschen in diesen Berufen“, sagte Beate Wolff, Fachbereichsleiterin Pflege und Betreuung im Diakoniewerk Simeon in einer Pressemitteilung. „Und eine von der Politik unterstützte Verbesserung der Rahmenbedingungen der Pflege.“
Dass die Beschäftigten in diesem Beruf eine bessere Bezahlung wollen, geht aus einer am vergangenen Freitag veröffentlichten Untersuchung des Bundesministeriums für Gesundheit hervor. Zudem fordern sie einen verbesserten, digital unterstützten Arbeitsplatz und persönlich zugeschnittene Arbeitsmodelle. Der Studie zufolge werde der Pflegeberuf außerdem häufig als wenig attraktiv wahrgenommen.
Die Bundespolitik arbeitet derweil an einem „Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz“ (PUEG). Die Pflegereform sieht vor allem mehr finanzielle Hilfen vor, von vielen Seiten werden diese aber als unzureichend angesehen.
Die angekündigte „Revolution“ im Gesundheitswesen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) im Bezug auf die Finanzierung der Krankenhäuser sei keine grundlegende Änderung der Finanzierung, was aber nötig wäre, teilte die Organisation Walk of Care in einer Pressemitteilung mit. In einer alternden Gesellschaft seien immer mehr Menschen auf Pflege angewiesen, während die Boomer-Generation in Rente gehe und gleichzeitig kaum neue Pflegende nachrückten.
Der Tag der Pflegenden erinnert dem deutschen Hospiz-und Palliativverband zufolge jährlich am 12. Mai an den Geburtstag der britischen Krankenschwester Florence Nightingale. Nightingale war eine der Begründerinnen der modernen westlichen Krankenpflege und einflussreiche Reformerin im Gesundheitswesen.
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