Politik

Pflegekammer kritisiert Abgabe von Schutzmasken an andere Länder

  • Dienstag, 18. August 2020
/picture alliance, Bernd Wüstneck
/picture alliance, Bernd Wüstneck

Hannover – Nach der Ankündigung des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), über­schüssige Schutzmasken an andere Staaten zu geben, hat die Pflegekammer Nieder­sachsen Kritik geäußert. In vielen Pflegeeinrichtungen herrsche immer noch ein Mangel an Schutzausrüstung.

„Eine einzige Maske pro Schicht – trotz wechselnder Patienten und Bewohner – waren und sind während der Coronapandemie keine Seltenheit“, betonte gestern die Präsidentin der Pflegekammer Nadya Klarmann. Die Bundesregierung hatte vergangene Woche er­klärt, derzeit in Deutschland nicht benötigte Coronaschutzmasken an andere Staaten ab­geben zu wollen.

Geplant ist, dafür der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Schutzausrüstung zur Verfü­gung zu stellen. Die aktuelle Pandemiesituation hierzulande ermögliche es, einen Teil der derzeit überschüssigen Masken in eine nationale Reserve zu geben – und einen geringen Teil Ländern zur Verfügung zu stellen, die wegen ihrer Coronasituation gerade dringend Masken benötigten.

Nach Informationen des Spiegel, der zuerst darüber berichtete, handelt es sich um 250 Millionen Masken im Wert von 275 Millionen Euro. Erst einmal solle nun Material abge­geben werden, dessen Haltbarkeit bald abläuft.

„Man könnte vielen Einrichtungen entgegenkommen, die Masken derzeit aus der eigenen Tasche bezahlen müssen“, sagte Pflegekammersprecherin Natalie Müller. Es sei zu prüfen, um welche Art Masken es sich handle und wann diese ablaufen. Aktuell zeichne sich außerdem ein Engpass an Handschuhen auf dem innerdeutschen Markt ab.

dpa

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung