Ausland

Großbritannien kauft 50 Millionen ungeeigneter Schutzmasken

  • Freitag, 7. August 2020
Boris Johnson /picture alliance, PA Wire, Ben Stansall
Boris Johnson /picture alliance, PA Wire, Ben Stansall

London – Die Pannenserie der britischen Regierung im Umgang mit der Pandemie reißt nicht ab. Wie gestern bekannt wurde, hat das Gesundheitsministerium in London 50 Milli­onen Stück Schutzmasken gekauft, die nicht für den Gebrauch in Krankenhäusern taug­lich sind. Das geht aus Gerichtsdokumenten hervor.

Die Nichtregierungsorganisation Good Law Project wirft der Regierung in dem Verfahren vor, beim Kauf von Schutzausrüstung in der Pandemie gegen Wettbewerbsregeln versto­ßen zu haben.

In einem Schreiben gestehen die Anwälte der Regierung ein, dass 50 Millionen Schutz­mas­ken nicht für den Gebrauch im Nationalen Gesundheitsdienst NHS geeignet sind, weil sie mit Gummibändern an den Ohren anstatt hinter dem Kopf befestigt werden. Damit sei nicht gewährleistet, dass die Masken eng genug anliegen, so die Begründung.

Nach Schätzung des Good Law Project wurden für die Masken zwischen 156 und 177 Millionen Pfund (umgerechnet rund 173 bis 196 Millionen Euro ausgegeben). Was mit den Masken nun geschehen soll, war zunächst unklar. Hinzu kommt, dass der Kauf von einem Regierungsberater eingefädelt wurde, der laut BBC gleichzeitig für die beauftragte Firma tätig war.

Premierminister Boris Johnson sagte der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge, er sei „sehr enttäuscht“ dass sich Lieferungen von Schutzmaterial als nicht geeignet heraus­stellten. Er verwies jedoch darauf, dass Großbritannien Milliarden von Schutzmaterialien beschafft habe und nun vermehrt auch im eigenen Land herstelle.

dpa

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