Politik

Pflegekräfte: Bundesagentur setzt wieder stärker auf Philippinen

  • Montag, 7. November 2016
Uploaded: 07.11.2016 16:57:43 by maybaum
/dpa

Nürnberg – Die Bundesagentur für Arbeit (BA) setzt angesichts des wachsenden Perso­nal­bedarfs in Kliniken und Pflegeheimen wieder stärker auf Pflegekräfte von den Phili­p­pi­nen. Die Nürnberger Bundesbehörde habe gute Erfahrungen mit den Kräften aus der Re­gion gemacht und wolle daher die Zusammenarbeit weiter ausbauen, kündigte Bun­des­agentur-Vorstandsmitglied Raimund Becker an.

„Mit dem Vermittlungsprojekt kompensieren wir langfristig und vorausschauend einen Teil unserer Bedarfe“, sagte Becker. Allerdings reichten Kräfte aus dem Ausland nicht aus, um den wachsenden Anspruch an Pflegekräften zu decken. „Wir werden auch weiterhin auf heimisches Potenzial zurückgreifen.“ Allein in der Altenpflege sind nach BA-Erkennt­nissen derzeit 19.000 sozialversicherungspflichtige Stellen unbesetzt.

Er habe dazu kürzlich zusammen mit Vertretern der Zentralen Auslands- und Fach­ver­mittlung (ZAV) verschiedene philippinische Universitäten besucht, um den Ausbau dieser Bezie­h­un­gen voranzutreiben, sagte Becker. Dabei sei es unter anderem darum gegan­gen, die dort vermittelten Ausbildungsinhalte an das deutsche System anzu­passen, be­richtete er. Ziel sei eine erleichterte Anerkennung der philippinischen Ab­schlüsse in Deutschland.

Im Rahmen des Projekts „Triple Win“ würden philippinische Pflegekräfte über die Ge­sell­schaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und die ZAV an deutsche Kranken­häuser und Pflegeheime vermittelt. Nach Anerkennung der Abschlüsse und erfolgreich abge­schlos­sener Deutschkurse könnten die Pfleger frei wählen, wo sie in Deutschland leben und arbeiten wollen.

Seit dem Start des Projekts „Triple Win“ im Jahr 2013 fanden 600 ausländische Pflege­kräf­te eine Stelle in Deutschland, 150 davon von den Philippinen. Die übrigen kamen vor allem aus Bosnien-Herzegowina und Serbien. In diesem Jahr waren es bereits 75 phi­lippi­nische Pflegekräfte. Weitere 65 haben für dieses Jahr bereits einen Arbeitsvertrag unterzeichnet und nehmen in Kürze ihre Arbeit auf.

dpa

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