Politik

Pflegekräftelücke in Rheinland-Pfalz fällt um 65 Prozent kleiner aus

  • Dienstag, 16. Mai 2017

Mainz – Der Pflegekräftemangel in Rheinland-Pfalz ist deutlich kleiner ausgefallen als befürchtet: Im Jahr 2011 erwartete das Land für das Jahr 5.360 fehlende Pflegekräfte. Tatsächlich fehlten jedoch nur 1.900 Pflegende. „Die ursprünglich prognostizierte Lücke konnte um 65 Prozent reduziert werden. Das ist das erfreuliche Ergebnis unseres Bran­chenmonitoring 2015 für die Gesundheitsfachberufe“, sagte die Sozial- und Arbeitsmi­nis­terin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) auf dem zweiten Fachkräftegipfel Pflege.

Sie betonte, dieser Erfolg sei nur möglich gewesen, weil das Land mit allen relevanten Akteuren des Gesundheitswesens und der Pflege zunächst Handlungsfelder definiert und dann konkrete Maßnahmen ergriffen habe, um die erwartete Lücke zu schließen. Schwerpunkte bildeten dabei laut der Ministerin unter anderem die Ausbildung und Ar­beitsbedingungen, die Nachqualifizierung von an- und ungelernt Tätigen in der Pflege, die Verbesserung der Beschäftigungsbedingungen und die Zuwanderung von auslän­dischen Pflegekräften.

„Die Fachkräfteinitiative hat die gesteckten Ziele in vielen Handlungsfeldern erreicht. Dennoch liegen in verschiedenen Regionen weiterhin Fachkräfteengpässe vor, was zu einer Arbeitsverdichtung für die Pflegekräfte führt“, schreibt Bätzing-Lichtenthäler im Gruß­wort des Berichtes „Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Gesundheitsfach­berufe Rheinland-Pfalz 2012–2015, Berufsfeld Pflege“. Es sei daher nötig, die Bemü­hungen zur Verbesserung der Fachkräftesituation zu verstärken. „Wir werden deshalb die derzeitige Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative bis Ende dieses Jahres fortführen. Im Laufe des Jahres 2017 werden wir sie zur ‚Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0’ wei­ter­entwickeln“, kündigte die Ministerin an.

Auf einer Internetseite zum Thema hat die Landesregierung dazu bereits fünf Hand­lungs­felder definiert: Aus- und Weiterbildung sowie Studium in der Pflege, Weiterent­wicklung und Rahmenbedingungen der Pflegeberufe, attraktive Beschäftigungsbedin­gungen, In­tegration ausländischer Pflegekräfte und Öffentlichkeitsarbeit. Bätzing-Lich­ten­thäler kün­digte außerdem sogenannte regionale Fachkräftedialoge mit den Beteilig­ten und den Ak­teuren vor Ort an, um lokale Ziele und Maßnahmen zu erarbeiten.

hil

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