Pflegekräftelücke in Rheinland-Pfalz fällt um 65 Prozent kleiner aus
Mainz – Der Pflegekräftemangel in Rheinland-Pfalz ist deutlich kleiner ausgefallen als befürchtet: Im Jahr 2011 erwartete das Land für das Jahr 5.360 fehlende Pflegekräfte. Tatsächlich fehlten jedoch nur 1.900 Pflegende. „Die ursprünglich prognostizierte Lücke konnte um 65 Prozent reduziert werden. Das ist das erfreuliche Ergebnis unseres Branchenmonitoring 2015 für die Gesundheitsfachberufe“, sagte die Sozial- und Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) auf dem zweiten Fachkräftegipfel Pflege.
Sie betonte, dieser Erfolg sei nur möglich gewesen, weil das Land mit allen relevanten Akteuren des Gesundheitswesens und der Pflege zunächst Handlungsfelder definiert und dann konkrete Maßnahmen ergriffen habe, um die erwartete Lücke zu schließen. Schwerpunkte bildeten dabei laut der Ministerin unter anderem die Ausbildung und Arbeitsbedingungen, die Nachqualifizierung von an- und ungelernt Tätigen in der Pflege, die Verbesserung der Beschäftigungsbedingungen und die Zuwanderung von ausländischen Pflegekräften.
„Die Fachkräfteinitiative hat die gesteckten Ziele in vielen Handlungsfeldern erreicht. Dennoch liegen in verschiedenen Regionen weiterhin Fachkräfteengpässe vor, was zu einer Arbeitsverdichtung für die Pflegekräfte führt“, schreibt Bätzing-Lichtenthäler im Grußwort des Berichtes „Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Gesundheitsfachberufe Rheinland-Pfalz 2012–2015, Berufsfeld Pflege“. Es sei daher nötig, die Bemühungen zur Verbesserung der Fachkräftesituation zu verstärken. „Wir werden deshalb die derzeitige Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative bis Ende dieses Jahres fortführen. Im Laufe des Jahres 2017 werden wir sie zur ‚Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0’ weiterentwickeln“, kündigte die Ministerin an.
Auf einer Internetseite zum Thema hat die Landesregierung dazu bereits fünf Handlungsfelder definiert: Aus- und Weiterbildung sowie Studium in der Pflege, Weiterentwicklung und Rahmenbedingungen der Pflegeberufe, attraktive Beschäftigungsbedingungen, Integration ausländischer Pflegekräfte und Öffentlichkeitsarbeit. Bätzing-Lichtenthäler kündigte außerdem sogenannte regionale Fachkräftedialoge mit den Beteiligten und den Akteuren vor Ort an, um lokale Ziele und Maßnahmen zu erarbeiten.
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