PKV mahnt politische Umsetzung der GOÄ-Novellierung an

Berlin – Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV-Verband) hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach „dringend“ aufgefordert, eine moderne Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) umzusetzen. Das betonte heute Ralf Kantak, Vorstandsvorsitzender des Verbandes des PKV-Verbands, im Nachgang der PKV-Jahrestagung.
Kantak verwies auf den fertigen Vorschlag für eine neue GOÄ, den der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, im Rahmen des 126. Deutschen Ärztetages an Lauterbach übergeben hatte. Der PKV-Verband, die Bundesärztekammer (BÄK) sowie die Beihilfe hatten das modernisierte Leistungsverzeichnis der GOÄneu bereits im Vorfeld des Ärztetages konsentiert.
Auch bei der Bepreisung der Leistungen liege man „dicht beieinander“, so Kantak. Der Konsentierungsprozess hierzu solle bis Anfang 2023 abgeschlossen sein.
Die finale Bepreisung der zahlreichen neuen Leistungsbeschreibungen erfordere Zeit zur sauberen Abklärung, erläuterte Florian Reuther, Direktor des PKV-Verbandes. Mit der BÄK habe man vereinbart, einen gemeinsamen „Testbetrieb“ durchzuführen.
Mit einer Parallelabrechnung nach alter GOÄ und neuer GOÄ wolle man so die getroffenen Annahmen zu den Auswirkungen der GOÄ-Reform prüfen, so Reuther. Im Fokus stünden dabei insbesondere rund 100 Komplexleistungen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat einer neuen GOÄ zuletzt wenig Chancen auf eine Umsetzung eingeräumt. Das hatte er auch schon im Interview mit dem Deutschen Ärzteblatt erklärt.
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