Portalpraxisklinik für Kinder an Wolgaster Krankenhaus gestartet
Wolgast – Kinder aus der Region um Wolgast können wieder am dortigen Kreiskrankenhaus behandelt werden. Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) startete heute das Modellprojekt einer Portalpraxisklinik, bei der künftig zehn Betreuungs- und Behandlungsplätze für die Notfallbehandlung von Kindern zur Verfügung stehen sollen.
Das Projekt, das das Gesundheitsministerium mit 1,66 Millionen Euro fördert und jetzt Schritt für Schritt umgesetzt werden soll, ist auf drei Jahre angelegt. In der Regelversorgung ist das Modell einer Portalpraxisklinik bislang noch nicht verankert.
Künftig sollen chirurgische Notfallverletzungen und Erkrankungen mit einer kurzen Behandlungs- und Beobachtungszeit am Krankenhaus behandelt werden. Schwere Erkrankungen werden an die Kinderstation eines anderen Krankenhauses überwiesen. Kleine Patienten, die an leichten Erkrankungen leiden, sollen durch niedergelassene Praxen weiterbehandelt werden.
Die Stationen für Kinder und Frauen am Wolgaster Krankenhaus waren vor mehr als einem Jahr geschlossen worden. Dies hatte zu massiven Protesten geführt. Eine Bürgerinitiative hatte nach der Schließung der Stationen knapp 20.000 Unterschriften für eine Volksinitiative gesammelt, war aber im Landtag an der SPD/CDU-Mehrheit gescheitert.
Kritik am Gesundheitsministerium kam von Linken und AfD. Der gesundheitspolitische Sprecher der Linksfraktion, Torsten Koplin, bezeichnete das Modell als „Provisorium statt echter Lösung“. Der AfD-Abgeordnete Ralph Weber sagte, die Glawe-Lösung sei ein „Potemkinsches Dorf“. Die Portalpraxisklinik sei kein Ersatz für die 2016 geschlossene Kinderstation.
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