Ärzteschaft

Labormediziner warnen vor steigenden SARS-CoV-2-­Neuinfektionen

  • Dienstag, 23. März 2021
/picture alliance, ROBIN UTRECHT
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Berlin – Weiter steigende Infektionszahlen weist die Datenauswertung der Akkreditierten Labore in der Medizin (ALM) zur SARS-CoV-2-PCR-Testung aus. So zeigt die Auswertung der elften Ka­lenderwoche von 175 Laboren aus dem ambulanten und stationären Bereich eine erneut deutlich ge­stiegene Positivrate von 8,3 Prozent (Vorwoche 7,2 Prozent). Insgesamt fielen laut ALM in der KW 11 (15.- 21. März) von den durchgeführten 1.196.364 (Vorwoche: 1.090.422) SARS-CoV-2-PCR-Tests 98.762 positiv aus (Vorwoche: 77.646).

„Neben dem forcierten Impfen und der konsequenten Umsetzung der Nationalen Teststrategie mit brei­ter und niedrigschwelliger Testung nach den RKI-Kriterien bleiben die bekannten allgemeinen Maßnah­men mit Kontaktreduktion, Abstand halten, Maske tragen, Lüften in Innenräumen und der Nutzung der Corona-Warn-App weiterhin das wirksame Mittel gegen die Ausbreitung von SARS-CoV-2“, betonte Micha­el Müller, 1. Vorsitzender des ALM. Jeder könne seinen Beitrag leisten.

Evangelos Kotsopoulos, ebenfalls Vorstand im ALM, verwies darauf, dass es insbesondere wichtig sei, dass die Ergebnisse der Antigentests – wie im gestrigen Bund-Länder-Gespräch bereits angeklungen – auch tatsächlich in die Statistik einfließen.

Eine verpflichtende mündliche und schriftliche Aufklärung über den Nutzen von Coronaschnelltests in allen Testzentren fordert der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL). Derzeit konzentriere man sich vor Ort weitestgehend auf die ordnungsgemäße Durchführung der Tests. Über deren eng begrenzten Nutzen würden die Testpersonen jedoch vielfach nicht informiert.

Damit fördere man eine gefährliche Sorglosigkeit, die das Infektionsgeschehen befeuere, kritisiert der BDL. „Ein negatives Schnelltestergebnis wird oft als Freifahrtschein missverstanden“, warnte der Vorsit­zende des BDL, Andreas Bobrowski.

Die Pflichtaufklärung müsse auch Informationen zur Unzuverlässigkeit der Tests gerade bei asympto­ma­tischen Personen umfassen. Auch an anderen, nichtmedizinischen Testorten wie den Schulen müsse zu­mindest eine elementare, auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmte Aufklärung zu Infektionsrisiken und Fehleranfälligkeiten stattfinden.

EB/aha

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